Neues Stadion für Hertha?

Und wenn du auch seit 200 Jahren Fan wärst, es bringt Hertha herzlich wenig wenn du dein Vorhaben zur Hertha zu fahren danach ausrichtest, ob du dir in der Nähe des Stadions einen schönen Tag machen kannst.
Einen wirklichen Fußballfan, der seinen Verein liebt und den Fußball liebt, den interessiert das nicht, ob er für das Stadion raus nach Lu fahren muss, oder raus nach Spandau oder sonst wohin. Solange die Anbindung gut ist und ich problemlos ins Stadion komme ist mir das schnurz wurz, ich folge dem Verein und sehe was gut für ihn ist.
Ich kann die ganze Diskussion darum eben einfach mal nicht verstehen.
Da seh ich dann auch im RBB Bericht irgendwelche voll tätowierten Techno-Frisuren-Träger in Hertha-Shirt, die da erzählen sie fahren definitiv nicht mehr zur Hertha ins Stadion wenn es in Ludwigsfelde steht. Da geht mir leider einfach die Hutschnur hoch, weil diesen Menschen, der Verein und der Fußball den wir spielen einfach egal ist. Ich lebe schon seit Jahren mit einer Abfahrt von ca 1 1/2 - 2 Stunden mit denn Regio und der S-Bahn. Und stört mich das etwa? Nein tut es nicht, weil ich eben nicht zum Stadtbummel nach Berlin fahre, sondern den gesamten Tag für die Hertha einplane!

Du hast dich einfach mal mit deinem Kommentar völlig aus der Diskussion genommen. Es gibt eine Machbarkeitsstudie, die aussagt dass kein Areal außer dem Olympiapark in Berlin zu realisieren ist und du behauptest, entgegen deren Experteneinschätzung, dass es schon Grundstücke gäbe, wenn man nur ganz doll will?! Das ist in etwa so, als wenn ich nun im heutigen Zeitalter sagen würde, die Erde ist eine Scheibe, und ihr könnt das auch alle glauben, wenn ihr es denn nur ganz doll wollt wollt! Das ist doch blödsinn.

Mit meinem flammenden Plädoyer wäre ich jetzt auch einfach mal dafür das Thema erstmal ruhen zu lassen bis es Neuigkeiten gibt, die es sich zu diskutieren lohnt.
Ob man umbauen kann oder nicht braucht man eigentlich nicht mehr zu diskutieren, da diese Möglichkeit garnicht zur Debatte steht. Genauso braucht man über mögliche Standorte nicht mehr zu diskutieren, denn die stehen fest. Entweder Olympiapark oder Brandenburgpark, ganz einfach. Lassen wir nun die Politik entscheiden.
Ich für meinen Teil verabschiede mich nun jedenfalls erstmal aus dem Thema, bis es wieder etwas diskussionswürdiges gibt.
This contribution was last edited by Bombateng on Apr 14, 2017 at 5:47 AM hours

@Bombateng
Weder sollte man von sich auf andere schließen noch sollte man versuchen, irgendwelche alternativlosen Entscheidungsszenarien zu entwerfen. Ich bin auch für einen Neubau, hätte aber heftige Bauchschmerzen bei einem Umzug nach Brandenburg (wobei ich nicht per se dagegen wäre). Am Ende entscheiden darüber eben die Mitglieder und nicht das Präsidium, und da gibt es auch ein eindeutiges Stimmungsbild unter den bislang Befragten. Dass die Studie dazu dient, Druck auf den Senat auszuüben, liegt ja nun auf der Hand. Ob Hertha damit Erfolg hat, wird man sehen. Dass wir auch nach 2025 noch im Oly spielen, würde ich aufgrund eines Videos ohne jede Zahlen und Berechnungen sicher nicht völlig ausschließen wollen. Und in jener Situation würde ich dem Verein auch weiter die Treue halten, selbst wenn wir weiter die einzigen ohne reines Fußballstadion sind!

Wenn man unsere Situation mal mit dem zweiten Profiverein der Stadt spiegelt, wird doch schnell klar, dass die gleiche Debatte in Köpenick gar nicht stattfinden würde. Einem Umzug des Vereins - aus welchen Gründen auch immer - würden dort 0,0% zustimmen! Nun ist die Situation bei uns historisch eine andere, das Beispiel zeigt jedoch, dass der Standort des Stadions natürlich zur Identität gehört! Für die Eisbären war es ebenfalls entscheidend, dass das Stadion am Ostbahnhof und nicht in Spandau oder Neukölln gebaut wurde. Das hätten die Fans nicht mitgemacht.
This contribution was last edited by junichi on Apr 14, 2017 at 10:08 AM hours

Ob sich ein Stadionneubau für Hertha rechnet, sieht man schon ganz schnell in einer groben Überschlagsrechnung. Hertha wird das dagegen alles aber bereits im Detail in unterschiedlichen Szenarien inkl. Opportunitätskosten durchgerechnet haben, denn sonst hätten sie auch kein Geld für eine derartige Standortsuche ausgegeben.
Wieviele Leute kennst du, die sich unterschiedliche Baugrundstücke ansehen und teure Ausarbeitungen dazu anfertigen lassen, ohne vorher zu wissen, ob sie nach der Entscheidung für Grundstück X einen solchen Bau überhaupt finanzieren können? Derartige Unfähigkeit im Management quasi vorauszusetzen, ist doch schon fast eine beleidigende Unterstellung.

Wozu es zwingend einen Investor braucht, erschliesst sich mir auch nicht.
Es gibt für solche Anliegen Banken, die Kapital gegen (aktuell sehr geringe) Zinsen bereitstellen. So handhaben das Millionen von Privathaushalten mit dem eigenen Hausbau und so wickelt man das auch im gewerblichem Rahmen ab. Ein Investor wäre in solchem Fall nur eine zusätzliche Komponente mit Einfluss auf das Zahlenwerk, aber kein Must-Have. Wer hierzu mal eine konservative Überschlagsrechnung vornimmt, der weiß auch warum.

Ich habe dem Management keine Unfähigkeit unterstellt. Mit meinen Ausführungen habe ich genau die User gemeint, die vorbehaltlos von einer eigenen Arena für Hertha träumen und sich die Finanzierung ohne detailliertes Wissen - mit groben Überschlags- oder sonstigen Milchmädchenrechnungen - rosarot rechnen. Und ja, nichtmal das Hertha-Manegement hat meines Erachtens die Kompetenz, die genauen Details zu berechnen. Das müssen Schiller, Preetz und Co. auch garnicht, weil das eigentlich nicht ihre Baustelle ist. Sie werden u.a. aus den Erfahrungen anderer Bundesligaclubs grob überschlagen haben, dass so ein Projekt möglicherweise realisierbar wäre und haben daraufhin festgestellt, dass es sinnvoll sein könnte, Geld für eine tiefgründige Machbarkeitsstudie in die Hand zu nehmen. Glaubst Du, Hertha gibt soviel Geld dafür aus, wenn man auch einfach tm.de-User Landauer fragen braucht?

Wenn Du eine Stadionfinanzierung mit der eines Einfamilienhauses vergleichst (keine Ahnung, ob das 1:1 vergleichbar ist), kann ich Dir ein wenig aus eigener Erfahrung berichten. Du bekommst die richtig günstigen Zinsen nur, wenn Du in die Finanzierung auch Eigenkapital einbringst. Hat Hertha das??? Die Banken sehen gerne 1/3 des Finanzierungsbedarfs. Ansonsten wirds ne Vollfinanzierung, die sich die Banken beim Häuslebau was kosten lassen. Je nachdem, wie günstig das Stadion wird, könnte man das Drittel über die Vermarktung des Stadionnamens abdecken. Aber ich denke, um das Risiko eines Darlehens zu minimieren, wird man soviel wie möglich Eigenkapital einbringen wollen, dass man sich eben von einem Investor holt.

Ich muss das einfach nochmal richtig stellen: Ich finde es absolut richtig und gut, dass Hertha das jetzt angschoben hat. Aber ich persönlich habe mir jetzt nicht für Hertha eine eigenes Stadion in den Kopf gesetzt, nur weil ich das haben will, was andere auch haben, koste es was es wolle. Ich vertraue einfach darauf, dass Hertha das machen wird, was für den Verein das beste und wirtschaftlich vernünftigste ist und genau das erwarte ich von der Machbarkeitsstudie.

Noch eine Anmerkung zum Standort Olympiapark. Ich habe an Hertha eine Anfrage bzgl. der zwei Mietshäuser, die auf der Präsentation nicht mehr vorhanden sind, geschickt und auch eine Antwort erhalten. Man respektiert bei den Plänen sowohl die denkmalgeschützten Gebäude als auch die Anwohnerinteressen. Ein Abriss der Mietshäuser steht überhaupt nicht zur Debatte, wie es im RBB dargestellt wurde. Das Stadionmodell ist lediglich ein Platzhalter und der genaue Standort kann noch entsprechend den Gegebenheiten angepasst werden.

Der Vergleich mit einer Eigenheimfinanzierung hinkt aber total, weil es für das Eigenheim bei einem Zahlungsausfall einen riesigen Markt gibt, aus dem die Bank sich schadlos halten könnte. Dagegen ist der Markt für gebrauchte Fußballstadien eher überschaubar, sodaß die Bank bei ihrem individeuellen Rating hier wahrscheinlich geneigt wäre, ihr gesamtes Engagement über Eigenkapital und eigenkapital-identische Mittel abzusichern.

Außerdem wird die Bank wahrscheinlich auch nur einen Tilgungsplan akzeptieren, der auch in der zweiten Liga noch realisierbar wäre, weil die Vergangenheit zeigte, daß mit "Schiller, Preetz und Co." derartige Einbrüche nicht unwahrscheinlich sind.

Ein sehr interessantes Interview mit Schillinger in der Berliner Zeitung. Die Miete für das Olympiastadion würde nicht nur gestundet, sondern zusätzlich noch verzinst !
Es wird ja immer so getan, als ob uns die Miete erlassen worden ist !

@CGDOGG hast du eventuell ein Link? Und du meinst bestimmt Schiller oder?

Interview mit Schiller

Das ist der Link.

Klar meinte ich Schiller !

Das Ganze mal aus Sicht von Ludwigsfelde (wo sich nun die Verantwortlichen trafen und besprachen): http://www.bz-berlin.de/berlin-sport/hertha-bsc/wir-wollen-bis-2018-eine-entscheidung-ob-hertha-kommt