Neues Stadion für Hertha?

Union würde natürlich auf jeden Fall davon profitieren, wenn Hertha nach Brandenburg gehen sollte. Doch es sei ihnen gegönnt.
Aber in meinen dunkelsten Fanträumen sehe ich schon Union als einzigen Berliner Erstligisten daherkommen, während Hertha draussen in Ludwigsfelde 2. Liga spielt.
Trotzdem bin ich auch für ein eigenes Fußballstadion, doch es sollte möglichst citynah sein, zumal auch die Fans aus dem Umland sicherlich lieber einen Ausflug nach Berlin unternehmen, als in irgendeinen Gewerbepark in Ludwigsfelde oder sonstwo.
Grundstücke gebe es schon genug, wenn der allseitige Wille vorhanden wäre.

Das musst du mal genauer erläutern. Was bewegt dich zu dieser Annahme?



Was bewegt dich zu dieser Annahme?



Dann hau mal ein paar Grundstücke raus, die citynah und erschwinglich sind.

Gab es eigentlich Bestrebungen, dass Stadion dort zu bauen, wo aktuell der F-L-Jahn-Sportpark steht? Das waere meine Wunsch Lokation, wobei ich absolut nicht weiss, wie realistisch das waere. Ich faende es allerdings geil, wenn man mitten in der Stadt waere, quasi um die Ecke von der Plumpe.

Ich bin mir sicher, dass das Herthas Popularitaet extrem helfen wuerde, wenn man in der Stadtmitte verwurzelt ist, anstatt "abgelegen" im Olympiastadion zu spielen. Ich denke, das ist eines unserer groessten Probleme bzgl. des Zuschauerzuspruchs.

Die Infrastruktur dort ist eine Katastrophe. Bei den 12 in der engeren Wahl übrig gebliebenen, war der Jahn schon nicht mehr dabei.

Im Prinzip ist aktuell auch jede weitere Diskussion über andere Standorte, als Olympiapark oder Lu vollkommen unnötig.

Das wäre natürlich eine Traumlage und zugleich eine sichtbare Abkehr vom Wessiklub-Image und ein deutliches Zeichen dafür, daß man sich als Gesamtberliner Fußballverein begreift.

Aber mittlerweile plant der Senat wohl, dort sage und schreibe 170 Mios u.a. in ein weiteres Leichtathletikstadion zu investieren.

Du bist ja schon ein richtig toller Hellseher.. der erste Satz gefällt mir.

Wenn ich dann den Rest so lese, da frag ich mich doch echt warum manche so zum Fußball fahren? Um sich die Landschaft oder die Stadt anzuschauen und einen schönen Tag in Berlin zu haben? Man das sind doch keine Argumente!
Ich fahr ins Stadion um Hertha zu sehen, da ist es mir egal ob das Stadion in Charlottenburg, Oranienburg oder Ludwigsfelde steht! Und wer das nicht so sieht, den braucht Hertha auch als Fan im Stadion nicht! Der Rest kann sich ja einen schönen Tag in Berlin an der Spree machen...

PS: Schön dass du scheinbar kompetenter als die Menschen bist, die die Machbarkeitsstudie gemacht haben. Vielleicht solltest du dort mal anrufen und denen deine Grundstücke nennen die dafür geeignet wären.

Scheuklappendenken ist vor allem, sich bedingungslos und mit aller Gewalt für einen Stadionneubau auszusprechen, ohne zu wissen, ob Hertha letztlich überhaupt die Vorteile haben wird, die man sich davon verspricht. Dies ist nämlich überhaupt noch nicht belegt und wird erst durch eine belastbare - und hoffentlich nicht allzu rosarot gemalte - Kosten-/Nutzenrechnung im Rahmen der Machbarkeitsstudie passieren. Außerdem gibt es meines Wissens noch niemanden, der das Stadion zu finanzieren bereit ist. Am Sonntag gab es auf SKY eine interessante Diskussion zum Thema "50+1-Regel". Dort wurde u.a. darüber gesprochen, dass Investoren bei Bundesliga-Clubs nicht gerade Schlange stehen würden. Im Umkehrschluss heißt das für mich, dass wenn sich ein Investor für den Bau des Hertha-Stadions interessieren sollte, werden die Konditionen nicht unbedingt zum Vorteil für Hertha sein .

@LichtBerlin, nur zum besseren Verständnis: Was ist denn "Pseudotradition" ?

Pseudotradition ist zum Beispiel gegen ein pinkes Ausweichtrikot zu sein, aber nur vermummt rumzurennen und Bengalos anzuzünden und das auch noch verteidigen.

In der Diskussion ist hier viel zu viel Emotion drin.
Hier werden Zahlen gepostet und hinterher schlägt man sich deswegen die Köppe ein.

Ich finde, die Vereinsführung hat in den letzten Jahren bewiesen, dass sie nicht zu Übermut tendieren.
Sie haben den Laden finanziell im Griff gehabt.
Von daher genießen sie bei mir das Vertrauen, dass man sich durchgerechnet hat was besser ist, mieten oder kaufen.
Und auch beim Standort vertrau ich. Und in Anbetracht aller Umstände tendiere ich persönlich zum Neubau am Stadtrand. Einfach weil Hertha vom Senat befreit wird und dem Kleinkarierten denken. Und Jeder der es mal mit der Betreibergesellschaft zu tun hatte freut sich für diese feinen überbezahlten Herren und Damen.

Für mich bietet die Vity nur ein Vorteil, näher am Puls der Zeit. Aber die Entfernung ist kein Argument. Haltet mal n Berliner ne Karte vor Augen und er soll die Stadtgrenzen Berlins eintragen anhand eines Satellitenbildes.

Dank Dir weiß ich jetzt nach 32 Jahren, daß Hertha zukünftig solche Fans wie mich nicht mehr braucht.

Okay, verstehe. Danke . Na zum Glück muss ich mir da den Schuh nicht anziehen. Die pinken Trikots finde ich jetzt auch nicht unbedingt passend (obwohl sie jetzt nicht hässlich sind), aber jetzt jedes Mal beim Auswärtsspiel das Fass deswegen aufmachen, ist mir auch zu blöd. Zu den Bengalos habe ich ne differenzierte Meinung, ist aber ein anderes Thema. Also ich bin jetzt kein Ultra, ganz im Gegenteil. Ich kann mit dieser Bewegung nicht wirklich etwas anfangen und identifiziere mich eher mit der Fanbewegung, die man früher als "Kutten" oder "Schlachtenbummler" bezeichnet hat. Von daher würde ich mich als Traditionalist oder Fußball-Romantiker bezeichnen, der vom Gefühl her eindeutig näher an Darmstadt 98 dran ist als an RB Leipzig. Aber auch wenn ich gewisse Vorbehalte gegenüber der Ultra-Szene habe, sollte man deren Anliegen auch respektieren. Mir ist klar, dass die Ultras den Respekt nicht unbedingt erfunden haben, aber manchmal kommt es hier Forum so rüber, als würde man prinzipiell alles gut finden, was die Ultras kritisieren.

Ich schreibe das jetzt deshalb, weil ich glaube, dass es in dieser Diskussion auch wichtig ist zu wissen, welche Art von Fan hinter einer (in dem Falle meiner ) Meinung steckt.



Ja, sehe ich auch so! Und genau deswegen kann ich die Emotionen PRO Stadionneubau noch nicht ganz nachvollziehen! Ich weiß, dass ich da in den nächsten Zeilen wiederholen werde... Für mich gibt es zunächst einmal eine entscheidende Frage: Stadionneubau JA oder NEIN ??? Es gibt aus meiner Sicht gute Argumente für den Bau eines eigenen, reinen Fußballstadions, aber es gibt m.E. auch gute Argumente dagegen, was zu einem weiteren Verbleib im Olympiastadion als Mieter über 2025 führen würde. Welches die beste Lösung für Hertha BSC ist, und nur das ist für mich in dieser Frage entscheidend, muss eine entsprechende Kosten-/Nutzen-Analyse beantworten. Dass die im Rahmen der Machbarkeitsstudie für die beiden Neubau-Optionen erstellt wird, ist ja sicher. Bin aber mal gespannt, ob es sowas als Referenz auch für ein Mietverhältnis im Olympiastadion gibt, wobei hier ein ganz wesentlicher Punkt PRO Neubau nicht zu vernachlässigen ist: Im Mietverhältnis ist man natürlich der Willkür des Vermieters bei den Bedingungen ausgesetzt, was in der Kalkulation ein Unsicherheitsfaktor ist. Trotzdem: Solange hier keine konkreten und belastbaren Zahlen auf dem Tisch liegen und kein Finanzierungsmodell gefunden ist, dass diese Analyse auch stützt, braucht man über einen Neubau gar nicht nachdenken. Die Aussage in der Präsentation "Hertha WIRD ab 2025 in einem eigenen, reinen Fußballstadion spielen" (oder so ähnlich) ordne ich jetzt erstmal nur als Druckmittel gegenüber den Berliner Senat ein.



Ja, denke auch, dass man da durchaus Vertrauen haben sollte. Ob Mieten oder Kaufen besser ist, wird sich eben noch zeigen, denke ich. Klar, man wird gewisse Überlegungen angestellt haben (ist auch richtig gewesen), sonst hätte man das Projekt gar nicht erst angeschoben. Klarheit wird aber erst geschaffen, wenn ein potenzieller Investor auf der Matte steht und das Konzept tatsächlich tragfähig ist.



Nee, die räumliche Entfernung ist kein Argument bzgl. Ludwigsfelde. Hatte es Dir schon mal gepostet: Ich reise aus Augsburg mit der Bahn zu den Heimspielen an. Da wäre Ludwigsfelde sehr wahrscheinlich günstiger als der Olympiapark. Aber, wie oben erwähnt, ich bin Traditionalist und habe daher ein Problem mit dem Standort Ludwigsfelde. Obwohl ich ja nun Brandenburger bin, komme aus Frankfurt (Oder). Das ist eher eine emotionale Sache, weniger eine rationale. Ja, klar - ich kann Dich in gewisser Weise verstehen: Wenn Hertha ein neues Stadion in Spandau bauen würde, würde es heute auch kein Schwein interessieren, jetzt, wo Spandau irgendwann zu Berlin eingemeindet wurde... Anderes Beispiel: Wie viele andere auch, habe ich einen Lieblingsclub in England. Bei mir ist es Tottenham Hotspur. Ich weiß nicht, inwieweit Du deren Stadionneubau-Projekt verfolgt hast... Die White Hart Lane ist ja ein relativ kleines Stadion, aber wurde irgendwann zu klein und inzwischen (letzter Umbau Anfang der 90er) ist es "nicht mehr zeitgemäß". Seit Jahren schon gab es meines Wissens Pläne, das Stadion auf eine Kapazität von 61.000 um-/auszubauen. Weil das Stadion, wie es in England nunmal so ist, mitten im Wohngebiet steht, brauchte man für ein größeres Stadion mehr Platz und es sollten Häuser weichen. Nun hat sich das so lange hingezogen, dass Tottenham sogar in Erwägung gezogen hatte, dauerhaft in das Olympiastadion umzuziehen, wo jetzt West Ham United spielt. Das Olympiastadion in London liegt aber nicht - Du ahnst es - in Tottenham. Wie authentisch wäre ein Verein aus Tottenham, der nicht mehr in seinem Stadtteil spielt? Und ich denke, darum geht es auch in der Frage, warum Hertha BSC in Berlin bleiben sollte - auch wenn es nur 9 km hinter der Stadtgrenze ist. Für mich spielt es auch keine Rolle, wenn Gegenbauer sagt, dass wir ein Berliner Verein bleiben. Klar ist die Geschäftsstelle und das NWLZ auf dem Olympiagelände, aber der Fokus in den Medien ist doch bei der Berichterstattung bei den Spielen der 1.Mannschaft - in Ludwigsfelde !!!