Talk

Dec 10, 2014 - 6:39 PM hours
Talk |#2051
Nov 9, 2016 - 5:57 PM hours
Eine Niederlage für die Medien. Freut mich.

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HA HO HE HERTHA BSC

Pro: Real Madrid, Liverpool FC, Juventus Turin, Stilon Gorzow
Talk |#2052
Nov 9, 2016 - 6:04 PM hours
@Toto-BSC Genau darum ging es mir im Grunde. Das die Frage danach, ob ein demokratisches System gut oder schlecht ist hängt eben auch und vor allem stark von den beteiligten Personen ab. Eine direkte Demokratie verschiebt unter Umständen die öffentlichen Legitimationsmechanismen, ist aber keine Garantie für eine gerechtere oder bessere Politik. Wenn die radikalen Kräfte mehrheitlich politisch aktiv sind, dann schauen die gemäßigten Kräfte in die Röhre - oder auch andersherum. Kann man auch sehr schön an den letzten Volksentscheiden in Ungarn oder der Schweiz zur Ausländergesetzgebung sehen.

Zitat von Demento
Die Republikaner wären ja schön blöde wenn sie jetzt ihren Präsidenten sabotieren würden.


Das ist der entscheidende Satz.grins Sie waren ja auch blöd genug Trump zuzulassen. Die meisten haben Trump doch nicht gewählt, weil er Republikaner ist, sondern trotzdem.
Bisher haben sich doch vor allem die erz-konservativen Kräfte kritisch ggü. Trump geäußert. Die Fronten sind doch da ziemlich verhärtet. Aus den führenden Parteikreisen kam doch während des Wahlkampfes null Unterstützung. Alles in allem kann man schon festhalten, dass Trump die Wahl nicht nur gegen Clinton, sondern auch gegen seine eigene Partei gewonnen hat. Deshalb stelle ich mir eine Zusammenarbeit mit dem Kongress auch grundsätzlich schwierig vor.

Einziger Antrieb für eine Zusammenarbeit dürfte der Misserfolg der bisherigen Blockadehaltung der Republikaner sein. Diese unreflektierte Kompromissphobie ggü. allen Maßnahmen der Regierung Obama hat letztlich ja auch die Unzufriedenheit befeuert, die den Wahlerfolg Trumps möglich gemacht hat.
Insofern gebe ich dir Recht, dass sich die Republikaner bewegen müssen, wenn sie nicht eine zweite Amtszeit von Trump hinnehmen wollen oder in eine noch größere Krise schlittern.

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Springt gerne über Werbebanden.

"Qualität kommt von Quälen." (Toni Leistner)
Talk |#2053
Nov 9, 2016 - 6:15 PM hours
Zitat von btekkk
Eine Niederlage für die Medien. Freut mich.


Ich glaube kaum jemand, vllt. noch die politische Satire, profitiert so sehr von dieser Präsidentschaft, wie die Medien. Wäre ich Redakteur eines amerikanischen Boulevard-Blatts (in Washington), hätte ich nach der Wahl eine Flasche Champus aufgemacht.Cool

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Springt gerne über Werbebanden.

"Qualität kommt von Quälen." (Toni Leistner)
Talk |#2054
Nov 9, 2016 - 6:38 PM hours
Zitat von Toto-BSC
Bei dieser Wahl ging es nicht darum, FUER einen Kandidaten zu stimmen, sondern GEGEN den anderen. Diejenigen, die Hillary auf keinen Fall wollten, haben fuer Trump gestimmt und andersherum. Die Zukunft wird mehr als interessant und unvorhersehbar.


ich mach grad ein Auslandssemester in den USA, und genau so siehts aus. Es wurde nicht argumentiert, dass man Clinton wählt, weil sie ein besseres Konzept hat oder was auch immer, sondern dass Trump einfach vermutlich noch schlimmer ist. Und ich kenne auch Leute, die nen dritten Kandidaten gewählt haben, weil sie beide nicht ausstehen können, oder eigentlich viel lieber Sanders gewählt hätten. Leute, deren Eltern Republikaner sind und Clinton gewählt haben. Es gab letzte Nacht auch ne Umfrage, ob die Wähler die Kandidaten für ungeeignet finden, Präsident zu sein. Ergebnis (war natürlich nur ne Stichprobe, aber trotzdem interessant): Clinton 50% ungeeignet, Trump 70%. 70%! Und trotzdem gewinnt er.

Nach der letzten Nacht scheinen hier ziemlich viele Leute schockiert darüber, dass der allen Ernstes gewonnen hat. Mal gucken, wie die Professoren das nachher in der Vorlesung kommentieren. Ich werde jedenfalls von manchen beneidet, weil ich in n paar Wochen wieder in Deutschland bin und das hier nicht live miterleben muss, und der eine oder andere hat gestern Abend auch vom auswandern geträumt.

Ich verstehe nicht, wie jemand, der haufenweise Leute beleidigt, immer noch gewählt werden kann - teilweise von den Leuten, die er beleidigt hat? (sonst hätte er ja niemals so gut abschneiden können)

Andererseits sind aber auch viele Leute mit Obama unzufriedener, als wir in Deutschland, und wollten einfach nur, dass sich irgendwas ändert, egal, was die Konsequenzen sind. Sonst hätte Trump sich ja nicht in so vielen Staaten, wo Obama die letzten beiden Male stark war, so gut geschlagen und manche sogar gewonnen.

Und es wird auch wieder Diskussionen über das Wahlverfahren geben, ich hab vorhin irgendwo gelesen, dass Clinton wohl dabei ist, nach der Gesamtanzahl der Stimmen (popular vote) zu gewinnen, wo sie zwischenzeitlich über 1 Million Stimmen im Rückstand war. Hilft ihr natürlich jetzt auch nicht mehr.

ich hab eigentlich nicht so sehr viel Interesse an Politik, aber ich hab schon gehofft, dass Clinton gewinnt, weil Trump einfach unberechenbar ist. War auf alle Fälle ne spannende Erfahrung - da hab ich mir genau das richtige Semester ausgesucht, um herzukommen. Immerhin kann ich mich damit trösten, dass unsere County hier in nem Trump-Staat Clinton gewählt hat. (fun fact: es gibt auch irgendwo anders ne Clinton County - da sah es bei der einen Hochrechnung so aus, als ob Trump da gewinnt)
Talk |#2055
Nov 9, 2016 - 7:10 PM hours
Zitat von Toto-BSC
Zitat von Alpenbombe

Nein, das zwingt niemanden sich mit irgendwas auseinanderzusetzen. Es motiviert lediglich die machthabenden Interessengruppen, die breite Maße als Handlungsorgan zu mobilisieren und nicht ihre Stellvertreter. Mitnichten darf man in einer direkten Demokratie von einer höheren Reflektionsrate oder gar besseren Entscheidungen für das Allgemeinwohl ausgehen. Viel eher gewinnen diejenigen Einfluss, die sich am besten vor dem Volk verkaufen. Beschweren werden sich trotzdem alle.


Zwingen ist vielleicht das falsche Wort. Aber die Entscheidungen des Volkes haetten direkte Auswirkungen auf das Volk. Wenn man sich da ein paar mal selbst in den Fuss schiesst mit skurilen Entscheidungen, faengt man vielleicht mal wirklich an zu ueberlegen. Vielleicht gibt es dann wie du sagst tatsaechlich keine besseren Entscheidungen. Aber schlechter muessen sie auch nicht zwangslaeufig sein. Zumindest ist man selbst verantwortlich. Das diejenigen an Einfluss gewinnen, die sich vor dem Volk am Besten verkaufen ist doch jetzt auch schon so.


Mag jetzt hart klingen, aber direkte Demokratie ist das schlimmste, was man tun kann in meinen Augen. Wir kommen jetzt schon die Grenzen unserer Demokratie, weil es zwangsläufig ist, das die Gesellschaften immer konservativer werden. Das "Problem" an der Sache ist ein relativ einfaches und das sieht man wunderbar im Brexit und auch an der Trump-Wahl.
Das Problem ist die Altersstruktur der Bevölkerung. SIe verschiebt sich immer weiter nach hinten in den westlichen Demokratien. Das hat auch Auswirkungen auf die Gesellschaft, denn die wird naturgemäß konservativer.
Der Brexit hat es doch wunderbar gezeigt. DIe Entscheidung treffen die Leute jenseits der 60, weil sie inzwischen eine sehr große Gruppe darstellen. Wenn man sich die Zahlen des Brexit und von Trump anschaut, dann sagen beide das selbe aus. Sie wurden vorallem von dieser Altersgruppe getragen und stehen komplett konträr zu der Entscheidung der unter 30 jährigen. Wenn man zynisch wäre, könnte man sagen, die wesentlichen Entscheidungen werden von denen getroffen, die am wenigstens lange damit leben müssen, was sie entschieden haben.
Das ansich ist schon ein gesellschaftlicher Problem. Jetzt auchnoch direkte Demokratie einzufordern heißt einfach nur, das es keinen Intressenausgleich zwischen den Generationen mehr gibt, denn die Mehrheit dominiert nunmal die Minderheit.
Talk |#2056
Nov 9, 2016 - 8:00 PM hours
schön, dass zumindest einige hier in Geschichte aufgepasst haben zwinkerDas gibt mir die Hoffnung, dass es in Deutschland noch Hoffnung gibt, sich mit so ner populistischen Schwalbe nicht einzulassen. Muss ich mir schon immer anhören, wenn ich mich mit Personen jenseits der 60 unterhalten habe ^^

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Hertha gewinnt Pokal-Spiele - ich pack es nicht...

Mit ganzem Herzen Exil-Herthaner aus OWL mit kopflastiger SC Paderborn-Sympathie - auch wenn DAS gerade extrem schwer fällt ;-)

Fix ist ein Transfer erst, wenn der Lange twittert!

Talk |#2057
Nov 9, 2016 - 8:07 PM hours
Im Endeffekt kommt es halt wie schon gesagt einfach darauf an, wie eine Regierungsform von den Maechtigen umgesetzt wird. Wenn die Intention gut ist, ist alles ok. Wenn sie es nicht ist, hilft auch die tollste Regierungsform nichts.

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**************Hertha BSC***************Clemson Tigers********

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Talk |#2058
Nov 9, 2016 - 8:39 PM hours
DAS einzige was die Amis hätten meiner Meinung nach richtig tun können - wäre nicht wählen zu gehen und damit die gesamte Wahl für ungültig zu deklarieren (MIndestwahlbeteiligung) -

aber dafür wird halt nicht geworben- und es funktioniert halt nur über MASSE - müsste vorher kommunizeiert werden-.

(solange es das Wahlfeld - keinen von beiden nicht gibt) ist etwas nicht zu tun nunmal das einzige legale richtige Mittel etwas abzulehnen.

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Talk |#2059
Nov 9, 2016 - 8:42 PM hours
@ Toto-BSC schön zusammengefasst
und auch @ liefedale 94 ´s Meinung kann ich nur teilen.

Da Wahlkampf ist in Not gegen Elend abgerutscht. Ein Stückweit ist er auch ein Systemfehler des zwei Parteien Systems. Eine womöglich letzte Chance einen Sanders ins weiße Haus zu wählen ist wohl vertan.

Am Ende bin ich besorgt über die Radikalisierung in immer mehr westlichen Staaten insgesamt, aber noch relativ gelassen was Trump angeht. Wenn er mit diesen Parolen lediglich 4 Jahre Präsident ist und ansonsten den Einschätzungen seiner vielen Berater, Stäbe, Lobbyverbände und Think Tanks nachgibt wird man vielleicht noch ein paar mal mit dem Kopf schütteln, aber großartig ändern wird sich nichts.
Letztendlich ist ja auch Obama in weiten Teilen an diesem Druck gescheitert. Wenn Trumps Mauer zu Mexico beispielsweise so lange braucht wie es von Nöten ist um Guantanamo zu schließen, alles gut.

Ein grundlegendes Problem ist das Leute unzufrieden sind und morgen ein besseres leben wollen, aber Politik funktioniert nunmal nicht wie Silicon Valley wo ein Produkt 100 mal entwickelt wird, 99 mal Pleite geht und am Ende vielleicht eine Lösung steht. Das wäre schnell aber ein Land kann man nur einmal vor die Wand fahren bevor langerarbeitete Strukturen sich nicht mehr halten lassen. Für solche Fälle gibt´s keinen Kühne xD
Talk |#2060
Nov 9, 2016 - 8:53 PM hours
Zitat von Cannabiol
DAS einzige was die Amis hätten meiner Meinung nach richtig tun können - wäre nicht wählen zu gehen und damit die gesamte Wahl für ungültig zu deklarieren (MIndestwahlbeteiligung) -

aber dafür wird halt nicht geworben- und es funktioniert halt nur über MASSE - müsste vorher kommunizeiert werden-.

(solange es das Wahlfeld - keinen von beiden nicht gibt) ist etwas nicht zu tun nunmal das einzige legale richtige Mittel etwas abzulehnen.


Gibt es in den USA überhaupt eine Mindestwahlbeteiligung in den einzelnen Staaten? Letztlich wäre es ja egal ob 1% oder 100% abstimmen, die Mehrheit bekommt die Wahlmänner.
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