Neues Stadion für Hertha?

Mar 23, 2016 - 11:58 AM hours
Neues Stadion für Hertha? |#771
Apr 10, 2017 - 1:12 PM hours
Zitat von Kandesbunzler
Ehrlich gesagt kann ich die Wut auf den Berliner Senat nicht so ganz nachvollziehen. Und zu dem Vorwurf, der Vorschlag, das Olympiastadion umzubauen kann nur von jemandem kommen, der keine Ahnung hat, kann ich nur sagen: Richtig, der Berliner Senat BRAUCHT davon auch gar keine Ahnung zu haben! Wovon sie aber Ahnung haben sollten ist der Berliner Landeshaushalt. Und mit Blick darauf ist die zu erwartende Absage an einen Neubau auf dem Olympiagelände nur folgerichtig. Ich meine, welches Interesse sollte der Senat, der nunmal klar im Sinne DER STADT, also ALLER Berliner (und nicht nur der Herthafans) handeln muss, denn haben, für Hertha die Wunschfee zu spielen und gleichzeitig seinen einzigen Hauptmieter des Olympiastadions und damit eben auch die Mieteinnahmen für dieses zu verlieren? Das KANN weder im Interesse des Senats, noch des Haushaltes, noch der Stadt insgesamt sein! Also wird man "alles" versuchen und prüfen, was möglich und sinnvoll ist, um den Hauptmieter im Stadion zu halten. Natürlich steht es dem Verein frei, sich seinerseits nach Alternativen umzusehen und wenn dies im Endeffekt einen Umzug ins Brandenburger Umland bedeutet, weil in Berlin selbst keine geeigneten Flächen zur Verfügung stehen, dann werden sowohl Hertha als auch Berlin damit leben müssen. Dass aber der Senat nicht freudestrahlend um die Ecke kommt und sagt, "Natürlich liebe Hertha. Ihr wollt ein neues Stadion direkt neben dem dann ab 2025 leerstehenden Olympiastadion? Kein Problem! Bitteschön! Dürfen wir euch vielleicht auch noch bei der Finanzierung helfen oder euch wenigstens das Gelände für einen symbolischen € verkaufen?" dürfte wohl mehr als einleuchtend sein.


Wütend wäre ich auf den Senat nur wenn ich etwas anderes erwartet hätte. War nicht der Fall und bin ich deshalb auch nicht.

Was passiert ist: Der Mieter hat angekündigt seinen Mietvertrag nicht mehr zu verlängern, weil das Stadion bereits in seiner Konzeption nicht mehr den Ansprüchen genügt. Ab sofort kann man sich überlegen was man ab 2025 mit dem Oly macht.
Was in Zukunft passiert: Das Olympiastadion wird keinen Mieter mehr haben. Man hat jetzt noch die Wahl entweder eine private Investition von knapp 150 Millionen zu ermöglichen und damit Arbeitsplätze in Berlin zu sichern oder die Investition samt Arbeitsplätze nach Brandenburg gehen zu lassen. Das sind die beiden realistischen Optionen.

In der Berliner Politik scheint man aber noch nicht ganz begriffen zu haben was passiert ist und was zukünftig passieren wird. Stattdessen wird eine dritte Option ins Spiel gebracht, die völlig weltfremd ist: der Umbau. Ein Umbau macht finanziell für keine Seiten Sinn. Um das Olympiastadion in ein modernes Fußballstadion umbauen zu können müssten die Tribünen weggerissen, Laufbahn und Innenraum weggerissen und das Dach plus Marathontor geschlossen werden. Mal abgesehen davon, dass nur noch ein Teil der Fassade das alte Olympiastadion darstellen würde (Denkmalschutz!) wären die Kosten dafür ein vielfaches dessen was ein reiner Neubau verschlingen würde. Mal ganz konservativ über den Daumen gepeilt setzen wir einfach mal eine halbe Milliarde an. Wer bezahlt das? Hertha? Nö, warum sollte man? Schließlich wird man ja später über die gestiegene Miete dafür zur Kasse gebeten und außerdem könnte man während den 10-∞ Jahren des Umbaus (BER reloaded) das eigentliche Mietobjekt nur noch bedingt nutzen und hätte damit einen nicht zu verachtenden finanziellen Schaden. Gleichzeitig könnte man das Stadion auch weiterhin nicht vermarkten.

So also hat man zwei realistische Optionen (Investition samt Arbeitsplätze pro/contra) und eine völlig schwachsinnige Option (finanzielles Minusgeschäft exorbitanten Ausmaßes für Hertha und das Land Berlin). Und wie zu erwarten wird dem Schwachsinn der Vorzug gegeben und der Investor geht nach Brandenburg. business as usual
Neues Stadion für Hertha? |#772
Apr 10, 2017 - 1:29 PM hours
Bin jetzt auch klar für den Standort Brandenburg.

Das Olympiastadion umzubauen ist völliger Schwachsinn und würde, damit es unseren Ansprüchen gerecht wird, bestimmt eine halbe Milliarde kosten.
Zudem könnten wir den Namen nicht vermarkten und würden deutlich mehr Miete zahlen müssen, was uns insgesamt also nur noch mehr Schaden würde.

Ich hoffe, wie manch andere, dass wir dem Senat keinen Zentimeter entgegen kommen, Hertha BSC ist nicht dafür verantwortlich was mit dem Olympiastadion passiert.

Danke Berlin, du hast geschafft. Ab nach Brandenburg.

•     •     •

Gegen "Hertha DNA". Für Fachkompetenz bei Funktionären.
Neues Stadion für Hertha? |#773
Apr 10, 2017 - 1:41 PM hours
Nicht zu schnell mit den Pferden. Was irgendein Ortsverein der SPD sagt, ist im Zweifel völlig unerheblich! Das übersteigt deren Kompetenzen bei Weitem. Am Ende muss sich der Senat entscheiden, ob er es der Stadt Berlin zumuten möchte, einen Bundesligisten zu verlieren. Neben den Arbeitsplätzen und den Steuern kommt ja vor allem der Imagefaktor hinzu, der nicht zu unterschätzen ist, auch im Negativen. Es wäre dann eben dieser Senat, der für die Vertreibung von Berlins liebstem Kind verantwortlich zeichnete.

Und wie ich schon einmal schrieb, zusätzlich müssen auch die Herthafans mitziehen, wenn ihnen so viel am Standort Berlin liegen sollte! Eine Demo von 20000 Herthanern zum Roten Rathaus wäre sicherlich nicht ohne Wirkung.
Neues Stadion für Hertha? |#774
Apr 10, 2017 - 1:42 PM hours
we try we fail we brandenburg
grins augen-zuhaltenugly

•     •     •

HaHoHe Hertha BSC
Neues Stadion für Hertha? |#775
Apr 10, 2017 - 2:00 PM hours
Habe gerade meine Sommerreifen montiert und mir dabei nochmal Gedanken über den Zeitungsbericht und die Diskussionen gemacht.

Wie stellen sich die Standpunkte dar?

Wir haben auf der einen Seite Hertha BSC, der ein eigenes fremdfinanziertes Stadion bauen möchte, weil er sich davon verspricht, wirtschaftlich damit besser aufgestellt zu sein, als durch das Mietverhältnis im Olympiastadion.

Der Berliner Senat möchte natürlich seinen einzigen Dauermieter im Olympiastadion behalten, um es im Interesse der Steuerzahler weiter wirtschaftlich betreiben zu können.

Was ist passiert?

Hertha hat eine Machbarkeitsstudie für einen Neubau in Auftrag gegeben. Als erstes ergab eine Standortanalyse, dass zwei Standorte dafür in Frage kommen. Einmal, der Olympiapark in Berlin, den Hertha zweifellos bevorzugt. Dafür braucht man die Unterstützung des Senats, der aber nicht will, dass Hertha aus dem Olympiastadion auszieht und bringt daher jetzt als Kompromiss den Umbau ins Spiel. Natürlich muss man Verständnis dafür haben, dass der Senat jetzt nicht HURRA schreit und sich Hertha bedingungslos unterwirft. Er weiß aber auch, dass Hertha mit Ludwigsfelde einen zweiten Standort hat, bei dem er nicht nur in Sachen Miete, sondern zusätzlich bei Steuern und Arbeitsplätzen komplett in die Röhre schauen würde.

Ich denke, der nächste Schritt wird sein, für alle denkbaren Varianten eine Kosten/Nutzenrechnung aufzustellen. Die Machbarkeitsstudie wird für den Neubau eine belastbare Kostenanalyse beinhalten. Die wird es sowohl für den Standort Olympiapark als auch für Ludwigsfelde geben. Das gleiche müßte der Senat auch für den Umbau des Olympiastadions machen, um nachzuweisen, dass das für Hertha eine echte Alternative sein könnte. Ich denke, diese Fakten werden entscheidende Bewegung in die Sache bringen. Sollte sich dabei nämlich heraus stellen, dass für Hertha (trotzdem) eine eigene Arena wirtschaftlicher ist, bleibt dem Senat eigentlich nur noch übrig, den eigenen Schaden in Grenzen zu halten, d.h. einem Neubau im Olympiapark zu zu stimmen. Alles andere wäre engstirnig und dämlich!

Sollte sich der Stadionumbau für Hertha als die beste Alternative darstellen - nehmen wir das einfach mal theoretisch an - dann hätte der Senat natürlich die besten Argumente und Hertha wäre auch zufrieden.

Ich würde die aktuelle Situation als taktische Spielchen von beiden Seiten betrachten, bis weitere Fakten bekannt sind, denn nur klare Fakten bringen beide weiter. Dass es dicke Bretter zu bohren gibt, war allen vorher klar. Bis zum möglichen Baubeginn hat man noch ca. 4 oder 5 Jahre Zeit, daher sollte man eine Woche nach Veröffentlichung der Standortanalyse keine perfekte Lösung für alle erwarten.

Aber wenn der Senat schon jetzt den Denkmalschutz zugunsten eines Umbaus des Olympiastadions in Frage stellt, wüßte ich nicht, warum man das für den Neubau im Olympiapark nicht auch tun könnte. Von daher sehe ich es positiv, dass man von alten, zementierten, Standpunkten schonmal abgerückt ist.
This contribution was last edited by Hertha1977 on Apr 10, 2017 at 2:02 PM hours
Neues Stadion für Hertha? |#776
Apr 10, 2017 - 2:00 PM hours
Habe gerade meine Sommerreifen montiert und mir dabei nochmal Gedanken über den Zeitungsbericht und die Diskussionen gemacht.

Wie stellen sich die Standpunkte dar?

Wir haben auf der einen Seite Hertha BSC, der ein eigenes fremdfinanziertes Stadion bauen möchte, weil er sich davon verspricht, wirtschaftlich damit besser aufgestellt zu sein, als durch das Mietverhältnis im Olympiastadion.

Der Berliner Senat möchte natürlich seinen einzigen Dauermieter im Olympiastadion behalten, um es im Interesse der Steuerzahler weiter wirtschaftlich betreiben zu können.

Was ist passiert?

Hertha hat eine Machbarkeitsstudie für einen Neubau in Auftrag gegeben. Als erstes ergab eine Standortanalyse, dass zwei Standorte dafür in Frage kommen. Einmal, der Olympiapark in Berlin, den Hertha zweifellos bevorzugt. Dafür braucht man die Unterstützung des Senats, der aber nicht will, dass Hertha aus dem Olympiastadion auszieht und bringt daher jetzt als Kompromiss den Umbau ins Spiel. Natürlich muss man Verständnis dafür haben, dass der Senat jetzt nicht HURRA schreit und sich Hertha bedingungslos unterwirft. Er weiß aber auch, dass Hertha mit Ludwigsfelde einen zweiten Standort hat, bei dem er nicht nur in Sachen Miete, sondern zusätzlich bei Steuern und Arbeitsplätzen komplett in die Röhre schauen würde.

Ich denke, der nächste Schritt wird sein, für alle denkbaren Varianten eine Kosten/Nutzenrechnung aufzustellen. Die Machbarkeitsstudie wird für den Neubau eine belastbare Kostenanalyse beinhalten. Die wird es sowohl für den Standort Olympiapark als auch für Ludwigsfelde geben. Das gleiche müßte der Senat auch für den Umbau des Olympiastadions machen, um nachzuweisen, dass das für Hertha eine echte Alternative sein könnte. Ich denke, diese Fakten werden entscheidende Bewegung in die Sache bringen. Sollte sich dabei nämlich heraus stellen, dass für Hertha (trotzdem) eine eigene Arena wirtschaftlicher ist, bleibt dem Senat eigentlich nur noch übrig, den eigenen Schaden in Grenzen zu halten, d.h. einem Neubau im Olympiapark zu zu stimmen. Alles andere wäre engstirnig und dämlich!

Sollte sich der Stadionumbau für Hertha als die beste Alternative darstellen - nehmen wir das einfach mal theoretisch an - dann hätte der Senat natürlich die besten Argumente und Hertha wäre auch zufrieden.

Ich würde die aktuelle Situation als taktische Spielchen von beiden Seiten betrachten, bis weitere Fakten bekannt sind, denn nur klare Fakten bringen beide weiter. Dass es dicke Bretter zu bohren gibt, war allen vorher klar. Bis zum möglichen Baubeginn hat man noch ca. 4 oder 5 Jahre Zeit, daher sollte man eine Woche nach Veröffentlichung der Standortanalyse keine perfekte Lösung für alle erwarten.

Aber wenn der Senat schon jetzt den Denkmalschutz zugunsten eines Umbaus des Olympiastadions in Frage stellt, wüßte ich nicht, warum man das für den Neubau im Olympiapark nicht auch tun könnte. Von daher sehe ich es positiv, dass man von alten, zementierten, Standpunkten schonmal abgerückt ist.
This contribution was last edited by Hertha1977 on Apr 10, 2017 at 2:03 PM hours
Neues Stadion für Hertha? |#777
Apr 10, 2017 - 2:04 PM hours
Zitat von junichi
Nicht zu schnell mit den Pferden. Was irgendein Ortsverein der SPD sagt, ist im Zweifel völlig unerheblich! Das übersteigt deren Kompetenzen bei Weitem. Am Ende muss sich der Senat entscheiden, ob er es der Stadt Berlin zumuten möchte, einen Bundesligisten zu verlieren. Neben den Arbeitsplätzen und den Steuern kommt ja vor allem der Imagefaktor hinzu, der nicht zu unterschätzen ist, auch im Negativen. Es wäre dann eben dieser Senat, der für die Vertreibung von Berlins liebstem Kind verantwortlich zeichnete.

Und wie ich schon einmal schrieb, zusätzlich müssen auch die Herthafans mitziehen, wenn ihnen so viel am Standort Berlin liegen sollte! Eine Demo von 20000 Herthanern zum Roten Rathaus wäre sicherlich nicht ohne Wirkung.


Grundsätzlich hast du recht, aber laut Springerpresse gehören 2 der Verantwortlichen des Ortsverbands zu den engsten Vertrauten unseres lieben OB's Müller. Nachtijal ick hör dir trabbsen

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"Der Ball ist rund. Wäre er eckig, wäre es ja ein Würfel." - Gyula Lorant
Neues Stadion für Hertha? |#778
Apr 10, 2017 - 2:29 PM hours
Gehen wir von einem Umbau aus. Ein Stadion Umbau würde 250.000.000 kosten.

a) Der Senat baut das Stadion um (Hertha bezahlt so gut wie nichts) und verlangt 15.000.000 Miete pro Jahr, was sehr hoch wäre. Hertha würde erst nach 16 Jahren draufzahlen.

b) Hertha baut das Stadion auf eigene Kosten um. Der Senat bezahlt nichts. Könnte aber dann nicht als Vermieter sagen bezahl weiter 7.500.000 Miete.

c)Das Stadion wird umgebaut und wird in Zukunft von einer Betreibergesellschaft vermarktet in der der Senat und Hertha Teilhaber sind. Hertha hätte zwar kein eigenes Stadion, müsste aber als Miteigentümer keine Miete mehr bezahlen.

Die Frage ist wie teuer wäre ein solcher Umbau.

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Fußball ist ein System von 22 Elementen, bestehend aus zwei Subsystemen von jeweils elf Elementen, das sich innerhalb eines vorgegebenen Raumes bewegt und einer Reihe von Einschränkungen unterworfen ist. Sind beide Subsysteme leistungsgleich, muss das Ergebnis ein Unentschieden sein. Ist eines stärker, müsste es gewinnen.
Die Leistungsfähigkeit eines Subsystems ist größer als die Summe der Elemente aus denen es besteht. Es geht weniger um Individuen als die Verbindung zwischen ihnen.
Neues Stadion für Hertha? |#779
Apr 10, 2017 - 2:32 PM hours
Zitat von adailton
Die Frage ist wie teuer wäre ein solcher Umbau.


Sicherlich weitaus teurer als ein Neubau.
Neues Stadion für Hertha? |#780
Apr 10, 2017 - 3:04 PM hours
So nun werde ich mich mal auch an dem Thema beteiligen.

Also wenn ich das Wort Denkmalschutz höre kräuseln sich bei mir die Nackenhaare.
Berlin will eine Moderne wachsende Stadt sein?
Ick lach mir nen Ast.
Meine Meinung nach sollte man den alten Kasten abreissen,die zwei Pfeiler mit den Olympischen Ringen kann man als Symbol ja stehen lassen.
Es ist halt nicht mehr Zeitgemäß.
Das Theater um ne Wiese die unter Denkmalschutz steht ist ja auch ne Super Lachnummer.
Wenn ich mich richtig Erinnere wurde das Oly. für die Olympischen Spiele 1936 gebaut,und niemand hat wohl daran gedacht das sich die Welt verändert.
Wenn das neue Stadion fertig ist sind wir 90 Jahre weiter und unsere Welt ist Moderner geworden.

Mir fällt da noch so was ein: Vielleicht könnte man ja in das neue Stadion ne ausfahrbare Tartan-Bahn einbauen.Dann könnte Hertha auch noch das Istaf Vermarkten und dieser Komische Senat würde vollends mit leeren Händen da stehen.
In Schlacke geht das ja mit dem Rasen.Zwinkernd

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Einmal Hertha,immer Hertha !
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