[11] Raffael Caetano de Araújo

Vorbehaltlich der am kommenden Montag angesetzten sportärztlichen Untersuchungen wird Borussia Mönchengladbach Offensivspieler Raffael von Dynamo Kiew verpflichten. Der 28 Jahre alte Brasilianer wird beim VfL einen bis 30. Juni 2017 datierten Vertrag erhalten.

Mit dabei wird vermutlich auch der dritte Neuzugang sein: Raffael. Die Verhandlungen haben sich ein bisschen hingezogen. Woran lag es?

Eberl: Richtig. Raffael wird, wenn der Medizincheck am Montag positiv verläuft, unser Spieler sein. Wir sind froh, dass wir eine Einigung gefunden haben. Raffael wollte schon im Winter zu uns, Dynamo Kiew wollte ihn aber lieber zum FC Schalke ausleihen. Wir mussten nun etwas länger abwarten, ob Schalke die Kaufoption zieht oder nicht. Danach haben wir viele Gespräche geführt, waren uns aber auch relativ schnell einig, dass alle Parteien diesen Transfer wollen.

Was erhoffst Du dir von ihm?

Eberl: Eine weitere Qualitätssteigerung im Kader. Aber nicht nur von ihm, sondern von unseren beiden anderen Neuzugängen auch. Max Kruse und Christoph Kramer sollen ebenso ihre Qualitäten in die Mannschaft einbringen. Gerade in Kruse und Raffael haben wir Spieler hinzugewonnen, die einen starken Abschluss und auch eine gewisse Schnelligkeit mitbringen. Jetzt müssen wir noch hoffen, dass alles zusammenpasst. Aber davon gehen wir aus.

Raffael offiziell vorgestellt

Nach den erfolgreich abgeschlossenen Untersuchungen am Montagvormittag wurde Neuzugang Raffael am Nachmittag offiziell bei Borussia Mönchengladbach den Medien vorgestellt. Neben dem Brasilianer standen Sportdirektor Max Eberl und Trainer Lucien Favre den Medien Rede und Antwort.

Favre schätzt Raffael für sein Spielverständnis, seine Ballsicherheit und seine Kreativität. Gemeinsam mit dem früheren Freiburger Max Kruse soll der Brasilianer mehr Dynamik und Unberechenbarkeit in das zuletzt viel zu statische Offensivspiel der Gladbacher bringen. Raffael wird das Trikot mit der Nummer 11 bekommen, das bis vor einem Jahr Marco Reus getragen hat.

Die Geste von Lucien Favre (55) gleich beim ersten Training war eindeutig.

Er bildete zwei Teams – mit grünen und rosafarbenen Leibchen.

Nur einer bekam ein weißes Shirt, war damit für beide Mannschaften der Anspielpartner: Raffael (28). Der neue Samba-Star ist schon der Chef!

Das zeigt sich bisher in jeder Einheit. Und die Kollegen schwärmen vom Filigran-Techniker im Mittelfeld.

► Alvaro Dominguez (24): „Er ist mir schon letzte Saison bei Schalke aufgefallen. Raffael ist ein Stratege, liest den Fußball. Er wird für uns ein sehr wichtiger Mann werden.“

► Branimir Hrgota (20): „Raffael ist ein sehr starker Spieler. Er hat ein tolles Auge, spielt super Pässe. Ich hoffe, dass wir alle davon profitieren können – besonders wir Stürmer...“

► Und auch Amin Younes (20) ist begeistert: „Ein Super-Fußballer, extrem ballsicher. Er hat immer eine Idee. Und Raffa passt auch als Mensch klasse zu uns, er ist ein echt netter Kerl. Es macht einfach Spaß, mit ihm Fußball zu spielen. Ich kann sicher viel von ihm lernen. Und er sorgt mit Max Kruse natürlich für neuen Konkurrenzkampf – der belebt das Geschäft.“

Raffael selbst bedankt sich für die Nettigkeiten, gibt dann aber auch gleich die Richtung vor: „Ich bin toll aufgenommen worden. Doch jetzt geht es darum, dass wir uns alle gemeinsam top auf die Saison vorbereiten.“

Das wird Coach Favre gern hören. Er klagte nach der letzten Saison, dass ihm die Führung auf dem Platz fehlt. Jetzt hat er mit Raffael endlich seinen Chef.

Der schüchterne Brasilianer von Gladbach ist ein anhänglicher Mensch. Wohin sein Trainer Lucien Favre auch immer geht, Raffael kommt immer mit. Schon drei Stationen haben sie gemeinsam erlebt und durchlebt. Schön, dass es so etwas im modernen Fußball noch gibt. Viele meinen, so gut wie jetzt war der torhungrige Mittelfeldspieler noch nie. Woran liegt's?

Sieben Tore und vier Vorlagen in 14 Spielen, es läuft super für Raffael bei der Gladbacher Borussia. Vor dem Duell gegen seinen Ex-Klub Schalke erklärt der 28-jährige Brasilianer im kicker-Interview, warum die Bundesliga derzeit den besten Raffael aller Zeiten zu sehen bekommt. Auch in puncto Saisonziele der Fohlenelf spricht er Klartext

„Borussia ist kein normaler Verein für mich.
Mit Favre habe ich ein besonderes Verhältnis, meine Familie hat sich sofort super wohl gefühlt, die Fans mögen mich.
Ich kann mir gut vorstellen, dass ich hier in Gladbach meinen Vertrag bis 2017 noch einmal verlängere – und hier meine Karriere beende!“

München - Voll eingeschlagen. Das ist Raffael Caetano de Araujo, kurz Raffael, in Mönchengladbach. Der Brasilianer blüht unter Trainer Lucien Favre richtig auf und ist einer der Hauptverantwortlichen für den Gladbacher Höhenflug. Mit dem Fohlen belegt Raffael in der Bundesliga den 3. Platz, bei der Wahl zum besten "Zehner der Hinrunde" trohnt der Spielmacher ganz oben.

Es sind noch so viele Spiele und so viele Punkte zu vergeben. Ich habe auch die Champions League nicht abgehakt. Wenn wir eine Serie starten, können wir Schalke und Dortmund wieder einholen. Alles ist im Fußball möglich.