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Uli Hoeneß
Date of Birth 05.01.1952
Age 72
Nat. Germany  Germany
Position Honorary President
Current club Bayern Munich

Uli Hoeneß [Ehrenpräsident]

Jan 7, 2015 - 8:33 PM hours
Uli Hoeneß [Ehrenpräsident] |#361
Oct 4, 2015 - 2:48 PM hours
Zitat von Doerk
Zitat von Robben69

Zitat von el__tren


Ich finde es schon erstaunlich, wie sehr sich der FC Bayern ohne Hoeness zu einem hoch professionellen und rational handelnden Unternehmen gewandelt hat. Und das betrifft nicht nur die Außendarstellung, bei der nun überhaupt keinerlei Theater mehr aus dem Management nach Außen tritt . Selbst wenn gekränkte Ex-Mitarbeiter sich auf niedrigstes Niveau herablassen (siehe Müller-Wohlfahrt) wird völlig nüchtern und deeskalierend kommuniziert.

Auch die Personalpolitik hinsichlich Spieler und sonstiger Mitarbeiter ist vollkommen frei von Emotionalität und Patriachentum. Vorbei ist die Zeit von "Ulis-best-Friends", die ihre Jobs häufig wohl nicht unbedingt aufgrund ihres Jobprofils bekamen und behielten (oder verloren, wenn sie es sich mit dem Chef verscherzten), inkl. der damit entstandenen Erbhöfen. Der Verein sucht und stellt, ihrem internationalem Top-Standing als Mit-Branchenführer entsprechend, gezielt die besten Leute ihres Fachs ein und verlässt sich z.B. nicht darauf, dass der Sohn von MW bestimmt auch ein toller ganz Arzt ist.

Die Transferpolitik machte in den letzten beiden Jahren wohl den größten Quantensprung. Nicht nur werden Spieler aufgrund von Fähigkeiten und ihrem diesbezüglichen taktischen und spielerischen "Fit" gewählt und nicht mehr aufgrund ihrer Lobby im vorangegangenen Honess-Stil ("let's just randomly buy Best-of-Bundesliga and hope it works"). Auch dringt darüber wenig nach Außen, was Verhandlungen vermutlich mit wesentlich weniger Störgeräuschen und -feuern der Konkurrenz und zu entsprechend besseren Konditionen erlauben.

Fairerweise muss man natürlich sagen, dass Hoeness mit seiner speziellen Außendarstellung dem Verein in der Vergangenheit auch viel Aufmerksamkeit eingebracht hat, der natürlich im Endeffekt über steigendes Fan-, Medien- und Sponsoreninteresse auch zu wirtschaftlichem Wachstum führte. Allerdings mangelt es dem Verein derzeit ganz und gar nicht an Interesse, zumindest nicht im Hauptabsatzmarkt Deutschland - und weiter reichte Hoeness mediale Präsenz eh nicht. Von daher dürften das Eigenschaften sein, die der FC Bayern aktuell überhaup nicht nötig hat. Ebenso wird der Verein sowohl vom Vorstand als auch vom Aufsichtsrat wirtschaftlich gut geführt.

Insgesamt bin auch ich daher der Meinung, dass der FC Bayern Hoeness nicht nur nicht braucht, sondern sein WIedereintreten in einer höheren Management-Funktion auch ein erhebliches Risiko darstellt. Einerseits was die Weiterführung des in den letzten beiden Jahren eingeschlagenen Weges angeht - wie oben beschrieben. Andererseits gefährdet es aber sicherlich auch die in den letzten beiden Jahren entwickelten Führungsstrukturen, in denen vor allem KHR und Sammer, aber vermutlich auch Hopfner Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten von UH übernohmen (und allem Anschein auch hervorragend ausgefüllt) haben, die bei UHs Rückkehr aber wieder zur Diskussion stünden. Eine solche Reintegration könnte die zumindest nach Außen wirkende "Führungsharmonie" zerstören. Ob dann gleich HSV-Verhältnisse eintreten würden, sei dahingestellt, aber es dürfte wohl unbestritten sein, dass der Erfolg eines Clubs eng mit einer harmonischen Führung zusammenhängt (siehe BVB, BMG, Mainz, neuerdings der FC etc.). Abschließend kommt natürlich noch das Thema Club-Image hinzu und die Frage wie sich ein Straftäter in exponierter Stellung auf das Image auswirkt. Auch wenn ich das als gesellschaftlich nicht soo relevant bezeichnen würde ist das aber bestimmt auch kein Vorteil ...


Hoeness war schon zuvor nicht mehr im Management tätig und wird es schon allein deshalb auch nie mehr sein. Und dein emotionsloses, professionelles Wirtschaftsunternehmen brauche ich im Fußball nur bedingt. Nichts gegen Professionalität, aber im Fußball geht es nun mal auch um Emotionen.

Und das was du als "Ulis best friends" und Patriachentum beschreibst, würde ich Wertschätzung und Herzlichkeit nennen. Eine familiäre Atmosphäre sorgt für hohe Identifikation und häufig auch für hohen persönlichen Einsatz des so Wertgeschätzten. Das will ich nicht missen und ich glaube auch nicht, dass das bei aller Professionalität verloren gegangen ist. Es ist übrigens auch etwas worum der FC Bayern beneidet wird.

Reine Professionalität hat auch noch andere große Risiken. Bei ausbleibendem Erfolg wird dem Management dann fehlende Identifikation um die Ohren gehauen. Siehe Schweinsteiger-Verkauf. Oder die Fanreaktion auf einen möglichen Müller-Verkauf. Das jetzt alles ruhig ist und solche Kommentare wie deine auf fruchtbaren Boden stoßen ist zu großen Teilen dem aktuellen Erfolg geschuldet.


Familiäre Atmosphäre und Vetternwirtschaft, das ist ein schleichender Übergang. Ich denke zum Beispiel nicht, dass Tarnat oder dremmler mal irgendwas im Jugendfußball geleistet haben. Wenn ich Mittelmaß an die Spitze der Abteilung Stelle, dann brauche ich mich nicht wundern, dass da nichts zusammenläuft.

So ein Thema mit schweinsteiger ist doch sommerlochthema und nur relevant, wenn der Erfolg ausbleibt, weil dann irgendwas gesucht wird.

Ich hab ja nichts dagegen, wenn der FC Bayern in not geratene vereinslegenden wie Gerd Müller alimentiert, dann aber nicht auf verantwortlichen Positionen. Und man sollte nunmal das Leistungsprinzip nicht außer Kraft setzen.

Erstmal danke für die Replik - viel muss ich da auch nicht mehr ergänzen. Nur noch 2 Pkt vlt.:

1. Unabhängig vom Thema Leistungsprinzip, wie vom Vorposter bereits erörtert, glaube ich nicht, dass die Entscheidungen für "Ulis-Best-Friends" nur mit Wertschätzung und Herzlichkeit zusammenhängen. Oder ist es realistisch, dass UH seinen Spezi Gerd Müller als eine perfekte Ergänzung fürs Trainerteam hielt? Ich glaube da hängt auch stark das Thema Loyalität drin. Aber für mich auch oftmals das Gefühl, dass sich Patriarchen gerne Untertänigkeit schaffen und einfach dieses Machtgefühl brauchen. Was sich natürlich auch in Fürsorglichkeit äussert, aber eben insgesamt eine ziemliches "Geschmäckle" hat und eben nicht einfach nur rosarote Herzlichkeit ist.

Davon ganz abgesehen scheint die Zusammenarbeit innerhald des FC Bayern derzeit auch nicht konfliktbelastet zu sein. Und insbes. zwischen Sammer, KHR, Reschke und Pep gibt es ja auch nicht gerade wenige wertschätzende Aussagen untereinander. Ein Uli-Defizit scheint es da also nicht zu geben. Auch ohne sich wie eine große Familie zu fühlen kann man m.E. hervorragend und professionell zusammenarbeiten.

2. Die "Emotionslosigkeit" habe ich auf die Personalpolitik bezogen, würde das aber für die gesamte wirtschaftliche und mediale Arbeit beziehen. Dass Fussball eine emotionale Angelegenheit ist, da stimme ich dir voll zu. Aber die Kernleistung eines Fussballclubs ist das, was auf dem Platz passiert. Und hieran kann man nicht viel aussetzen, wenn man bspw. zuletzt das Spiel gg WOB sieht mit Lewandowskis 5er Pack in 9 Minuten. Wo ich aber überhaupt keine Emotionalität brauche ist das Geschehen außerhalb des Platzes, wo in der Vergangenheit vor allem der Boulevard bedient wurde. Zumal diese Emotionalität ja nie "positiver" Natur war. Denn Hoeness hat ja keine lustigen Sprüche gekloppt, über die man sich nett amüsieren konnte. Ich jedenfalls brauchte bspw. diese langwierigen Scharmützel mit Lemke ehrlichgesagt nie. Auch die Kampagne gegen Daum war fand ich eines der übelsten Theater des deutschen Fussballs und vollkommen unnötig.
Uli Hoeneß [Ehrenpräsident] |#362
Oct 4, 2015 - 3:13 PM hours
Ich muss das mal ein bisschen abkürzen - diese Ketten-Posts werden langsam unübersichtlich

Zitat von Westfalian

Es entsteht hier der Eindruck, dass UH über die letzten Jahre eher ein Bremsklotz war und jetzt durch seine Inhaftierung sich der Gesamtorganismus FCB von dieser Bürde gelöst hat.

Ehrlichgesagt habe ich selber auch genau diesen Eindruck. Es ist auch kein Zufall, dass "erstaunlich" bereits das 5. Wort in meinem Post ist, denn ich hätte nicht mit dieser rasanten Entwicklung teilweise um 180 Grad gerechnet. Nimmt man bspw. die Restrukturierung im medizinischen Bereich - ist es vorstellbar, dass Hoeness seine Spezis vom Hofe gefegt hätte? Auch wenn es noch so logisch und notwendig erschienen wäre (was ja durchaus der Fall war)?

Natürlich darf man nie die Aufbauarbeit Hoeness in den gut 30-35 Jahren vergessen. Genauso wenig die letzten peronellen Anpassungen wie die Verpflichtungen von Sammer und Guardiola. Und vermutlich auch Reschke. Vlt. war es auch von UH ganz bewusst so initiiert, um Verantwortung und Entscheidungsgewalt abzugeben. Fraglich nur, ob das angesichts seines Naturells dann wirklich passiert wäre, oder ob UH dann weiterhin mit kontroversen und äusserst fragwürdigen Entscheidungen dazwischen gegrätscht hätte. Wie ich es z.B. bei Kroos' Abgang vermute.

Zitat von Westfalian
KHR beschreibt vor Kurzem, dass ihm die kontroversen Diskussionen mit UH fehlen und ich denke, dass dies ein Erfolgsgeheimnis der letzten Jahre mit war. Beide kommen von unterschiedlichen Planeten, UH als Übervater aus einer emotionalen Ecke mit viel Bauchgefühl und ein Gespür für Emotionen. kHR eher der sachlich nüchterne Analytiker, der ohne grosse Emotionen nach Faktenlage entscheidet (Killer-Kalle). Insofern ergänzen sich beide Rollen mE perfekt, da Probleme immer aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachte und gelöst werden.

Das ist natürlich ein nicht unerheblicher Faktor. Interessant wäre es zu wissen, ob es Aussagen zu seiner Zusammenarbeit mit Sammer gibt. Die Frage ist aber natürlich auch, ob die angesprochenen Kontroversen nicht im Endeffekt zu einer uneinheitlichen Unternehmenssteuerung führten. Sehr schwer zu beurteilen, wenn mandie Details kaum kennt. Ich kann derzeit nur feststellen, dass das Top Management derzeit eine gute Arbeit zu machen scheint, wenn man die strukturelle Entwicklung des Vereins (Personal, Infrastruktur) und dessen sportliche (insbses. Transfers) betrachtet. Da scheint mir kein UH zu fehlen. Ganz im Gegenteil schwebt er für mich eher wie ein Damokles Schwert über dem Verein, der für diese sehr positive Entwicklung eher Risiko als zusätzliche Chance bedeutet.
Uli Hoeneß [Ehrenpräsident] |#363
Oct 4, 2015 - 3:13 PM hours
Zitat von el__tren
Zitat von Doerk

Zitat von Robben69


Zitat von el__tren



Ich finde es schon erstaunlich, wie sehr sich der FC Bayern ohne Hoeness zu einem hoch professionellen und rational handelnden Unternehmen gewandelt hat. Und das betrifft nicht nur die Außendarstellung, bei der nun überhaupt keinerlei Theater mehr aus dem Management nach Außen tritt . Selbst wenn gekränkte Ex-Mitarbeiter sich auf niedrigstes Niveau herablassen (siehe Müller-Wohlfahrt) wird völlig nüchtern und deeskalierend kommuniziert.

Auch die Personalpolitik hinsichlich Spieler und sonstiger Mitarbeiter ist vollkommen frei von Emotionalität und Patriachentum. Vorbei ist die Zeit von "Ulis-best-Friends", die ihre Jobs häufig wohl nicht unbedingt aufgrund ihres Jobprofils bekamen und behielten (oder verloren, wenn sie es sich mit dem Chef verscherzten), inkl. der damit entstandenen Erbhöfen. Der Verein sucht und stellt, ihrem internationalem Top-Standing als Mit-Branchenführer entsprechend, gezielt die besten Leute ihres Fachs ein und verlässt sich z.B. nicht darauf, dass der Sohn von MW bestimmt auch ein toller ganz Arzt ist.

Die Transferpolitik machte in den letzten beiden Jahren wohl den größten Quantensprung. Nicht nur werden Spieler aufgrund von Fähigkeiten und ihrem diesbezüglichen taktischen und spielerischen "Fit" gewählt und nicht mehr aufgrund ihrer Lobby im vorangegangenen Honess-Stil ("let's just randomly buy Best-of-Bundesliga and hope it works"). Auch dringt darüber wenig nach Außen, was Verhandlungen vermutlich mit wesentlich weniger Störgeräuschen und -feuern der Konkurrenz und zu entsprechend besseren Konditionen erlauben.

Fairerweise muss man natürlich sagen, dass Hoeness mit seiner speziellen Außendarstellung dem Verein in der Vergangenheit auch viel Aufmerksamkeit eingebracht hat, der natürlich im Endeffekt über steigendes Fan-, Medien- und Sponsoreninteresse auch zu wirtschaftlichem Wachstum führte. Allerdings mangelt es dem Verein derzeit ganz und gar nicht an Interesse, zumindest nicht im Hauptabsatzmarkt Deutschland - und weiter reichte Hoeness mediale Präsenz eh nicht. Von daher dürften das Eigenschaften sein, die der FC Bayern aktuell überhaup nicht nötig hat. Ebenso wird der Verein sowohl vom Vorstand als auch vom Aufsichtsrat wirtschaftlich gut geführt.

Insgesamt bin auch ich daher der Meinung, dass der FC Bayern Hoeness nicht nur nicht braucht, sondern sein WIedereintreten in einer höheren Management-Funktion auch ein erhebliches Risiko darstellt. Einerseits was die Weiterführung des in den letzten beiden Jahren eingeschlagenen Weges angeht - wie oben beschrieben. Andererseits gefährdet es aber sicherlich auch die in den letzten beiden Jahren entwickelten Führungsstrukturen, in denen vor allem KHR und Sammer, aber vermutlich auch Hopfner Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten von UH übernohmen (und allem Anschein auch hervorragend ausgefüllt) haben, die bei UHs Rückkehr aber wieder zur Diskussion stünden. Eine solche Reintegration könnte die zumindest nach Außen wirkende "Führungsharmonie" zerstören. Ob dann gleich HSV-Verhältnisse eintreten würden, sei dahingestellt, aber es dürfte wohl unbestritten sein, dass der Erfolg eines Clubs eng mit einer harmonischen Führung zusammenhängt (siehe BVB, BMG, Mainz, neuerdings der FC etc.). Abschließend kommt natürlich noch das Thema Club-Image hinzu und die Frage wie sich ein Straftäter in exponierter Stellung auf das Image auswirkt. Auch wenn ich das als gesellschaftlich nicht soo relevant bezeichnen würde ist das aber bestimmt auch kein Vorteil ...


Hoeness war schon zuvor nicht mehr im Management tätig und wird es schon allein deshalb auch nie mehr sein. Und dein emotionsloses, professionelles Wirtschaftsunternehmen brauche ich im Fußball nur bedingt. Nichts gegen Professionalität, aber im Fußball geht es nun mal auch um Emotionen.

Und das was du als "Ulis best friends" und Patriachentum beschreibst, würde ich Wertschätzung und Herzlichkeit nennen. Eine familiäre Atmosphäre sorgt für hohe Identifikation und häufig auch für hohen persönlichen Einsatz des so Wertgeschätzten. Das will ich nicht missen und ich glaube auch nicht, dass das bei aller Professionalität verloren gegangen ist. Es ist übrigens auch etwas worum der FC Bayern beneidet wird.

Reine Professionalität hat auch noch andere große Risiken. Bei ausbleibendem Erfolg wird dem Management dann fehlende Identifikation um die Ohren gehauen. Siehe Schweinsteiger-Verkauf. Oder die Fanreaktion auf einen möglichen Müller-Verkauf. Das jetzt alles ruhig ist und solche Kommentare wie deine auf fruchtbaren Boden stoßen ist zu großen Teilen dem aktuellen Erfolg geschuldet.


Familiäre Atmosphäre und Vetternwirtschaft, das ist ein schleichender Übergang. Ich denke zum Beispiel nicht, dass Tarnat oder dremmler mal irgendwas im Jugendfußball geleistet haben. Wenn ich Mittelmaß an die Spitze der Abteilung Stelle, dann brauche ich mich nicht wundern, dass da nichts zusammenläuft.

So ein Thema mit schweinsteiger ist doch sommerlochthema und nur relevant, wenn der Erfolg ausbleibt, weil dann irgendwas gesucht wird.

Ich hab ja nichts dagegen, wenn der FC Bayern in not geratene vereinslegenden wie Gerd Müller alimentiert, dann aber nicht auf verantwortlichen Positionen. Und man sollte nunmal das Leistungsprinzip nicht außer Kraft setzen.

Erstmal danke für die Replik - viel muss ich da auch nicht mehr ergänzen. Nur noch 2 Pkt vlt.:

1. Unabhängig vom Thema Leistungsprinzip, wie vom Vorposter bereits erörtert, glaube ich nicht, dass die Entscheidungen für "Ulis-Best-Friends" nur mit Wertschätzung und Herzlichkeit zusammenhängen. Oder ist es realistisch, dass UH seinen Spezi Gerd Müller als eine perfekte Ergänzung fürs Trainerteam hielt? Ich glaube da hängt auch stark das Thema Loyalität drin. Aber für mich auch oftmals das Gefühl, dass sich Patriarchen gerne Untertänigkeit schaffen und einfach dieses Machtgefühl brauchen. Was sich natürlich auch in Fürsorglichkeit äussert, aber eben insgesamt eine ziemliches "Geschmäckle" hat und eben nicht einfach nur rosarote Herzlichkeit ist.

Davon ganz abgesehen scheint die Zusammenarbeit innerhald des FC Bayern derzeit auch nicht konfliktbelastet zu sein. Und insbes. zwischen Sammer, KHR, Reschke und Pep gibt es ja auch nicht gerade wenige wertschätzende Aussagen untereinander. Ein Uli-Defizit scheint es da also nicht zu geben. Auch ohne sich wie eine große Familie zu fühlen kann man m.E. hervorragend und professionell zusammenarbeiten.

2. Die "Emotionslosigkeit" habe ich auf die Personalpolitik bezogen, würde das aber für die gesamte wirtschaftliche und mediale Arbeit beziehen. Dass Fussball eine emotionale Angelegenheit ist, da stimme ich dir voll zu. Aber die Kernleistung eines Fussballclubs ist das, was auf dem Platz passiert. Und hieran kann man nicht viel aussetzen, wenn man bspw. zuletzt das Spiel gg WOB sieht mit Lewandowskis 5er Pack in 9 Minuten. Wo ich aber überhaupt keine Emotionalität brauche ist das Geschehen außerhalb des Platzes, wo in der Vergangenheit vor allem der Boulevard bedient wurde. Zumal diese Emotionalität ja nie "positiver" Natur war. Denn Hoeness hat ja keine lustigen Sprüche gekloppt, über die man sich nett amüsieren konnte. Ich jedenfalls brauchte bspw. diese langwierigen Scharmützel mit Lemke ehrlichgesagt nie. Auch die Kampagne gegen Daum war fand ich eines der übelsten Theater des deutschen Fussballs und vollkommen unnötig.



Eines ist Uli damit aber immer gelungen: Die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken und weg vom Trainer und Mannschaft, die in Ruhe arbeiten konnte.... Heute stürzt die Presse sich doch hauptsächlich auf Pep und versucht Unruhe in der Mannschaft zu schüren (zb Götze).
Uli Hoeneß [Ehrenpräsident] |#364
Oct 4, 2015 - 4:26 PM hours
Zitat von el__tren

Und das was du als "Ulis best friends" und Patriachentum beschreibst, würde ich Wertschätzung und Herzlichkeit nennen. Eine familiäre Atmosphäre sorgt für hohe Identifikation und häufig auch für hohen persönlichen Einsatz des so Wertgeschätzten. Das will ich nicht missen und ich glaube auch nicht, dass das bei aller Professionalität verloren gegangen ist. Es ist übrigens auch etwas worum der FC Bayern beneidet wird.


Laßt mich genau da mal bitte einhaken. Gerd Müller ist eine der wichtigsten Figuren in der Vereinsgeschichte und hält bis heute zahlreiche nationale und internationale Torrekorde. Wäre es "professioneller" gewesen so einen Mann im Suff vor sich hin vegetieren zu lassen? Ich denke nicht. Natürlich ist der Job nur ein Gnadenbrot - aber ich denke, es ist richtig sicherzustellen, daß kein verdienter Spieler irgendwo alkoholkrank im Transferleistungsbezug seine Existenz fristen muß.
Uli Hoeneß [Ehrenpräsident] |#365
Oct 4, 2015 - 5:15 PM hours
Zitat von el__tren
Ich muss das mal ein bisschen abkürzen - diese Ketten-Posts werden langsam unübersichtlich

Zitat von Westfalian


Es entsteht hier der Eindruck, dass UH über die letzten Jahre eher ein Bremsklotz war und jetzt durch seine Inhaftierung sich der Gesamtorganismus FCB von dieser Bürde gelöst hat.

Ehrlichgesagt habe ich selber auch genau diesen Eindruck. Es ist auch kein Zufall, dass "erstaunlich" bereits das 5. Wort in meinem Post ist, denn ich hätte nicht mit dieser rasanten Entwicklung teilweise um 180 Grad gerechnet. Nimmt man bspw. die Restrukturierung im medizinischen Bereich - ist es vorstellbar, dass Hoeness seine Spezis vom Hofe gefegt hätte? Auch wenn es noch so logisch und notwendig erschienen wäre (was ja durchaus der Fall war)?

Natürlich darf man nie die Aufbauarbeit Hoeness in den gut 30-35 Jahren vergessen. Genauso wenig die letzten peronellen Anpassungen wie die Verpflichtungen von Sammer und Guardiola. Und vermutlich auch Reschke. Vlt. war es auch von UH ganz bewusst so initiiert, um Verantwortung und Entscheidungsgewalt abzugeben. Fraglich nur, ob das angesichts seines Naturells dann wirklich passiert wäre, oder ob UH dann weiterhin mit kontroversen und äusserst fragwürdigen Entscheidungen dazwischen gegrätscht hätte. Wie ich es z.B. bei Kroos' Abgang vermute.

Zitat von Westfalian

KHR beschreibt vor Kurzem, dass ihm die kontroversen Diskussionen mit UH fehlen und ich denke, dass dies ein Erfolgsgeheimnis der letzten Jahre mit war. Beide kommen von unterschiedlichen Planeten, UH als Übervater aus einer emotionalen Ecke mit viel Bauchgefühl und ein Gespür für Emotionen. kHR eher der sachlich nüchterne Analytiker, der ohne grosse Emotionen nach Faktenlage entscheidet (Killer-Kalle). Insofern ergänzen sich beide Rollen mE perfekt, da Probleme immer aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachte und gelöst werden.

Das ist natürlich ein nicht unerheblicher Faktor. Interessant wäre es zu wissen, ob es Aussagen zu seiner Zusammenarbeit mit Sammer gibt. Die Frage ist aber natürlich auch, ob die angesprochenen Kontroversen nicht im Endeffekt zu einer uneinheitlichen Unternehmenssteuerung führten. Sehr schwer zu beurteilen, wenn mandie Details kaum kennt. Ich kann derzeit nur feststellen, dass das Top Management derzeit eine gute Arbeit zu machen scheint, wenn man die strukturelle Entwicklung des Vereins (Personal, Infrastruktur) und dessen sportliche (insbses. Transfers) betrachtet. Da scheint mir kein UH zu fehlen. Ganz im Gegenteil schwebt er für mich eher wie ein Damokles Schwert über dem Verein, der für diese sehr positive Entwicklung eher Risiko als zusätzliche Chance bedeutet.


Nochmal deutlich von meiner Seite:

Ich stimme Dir 100% zu, nur rückst Du in Deinem ersten Post UH passiv über die überragende positive Entwicklung indirekt in ein wchlechtes Licht. Das hat er nicht verdient.

Vielmehr wurde dem FCB als Gesamtorganisation das Replacement von UH durch den Gerichtsprozess zwingend abgenommen, so dass dem FCB diese schwere Entscheidung von staatlicher Seite abgenommen wurde.

Ich denke aber, dass er viele wichtige Entscheidungen selbst getroffen hat und daher die grds Botschaft "ohne ihn ist alles besser" viel zu negativ ihm gegenüber ist. Er hat zB KHR geholt damals noch als Vizepräsident bzw Beckenbauer als Aushängeschild reaktiviert.
Daneben wurden durch ihn Sammer und Dressen als Vorstände installiert. Personalentscheidungen, die sich als überaus tragfähig erwiesen haben. Mit beiden Personalien hätte ich nicht gerechnet, passen aber ins Bild eines "think big" denkenden Machers. Gerade Dreesen würde ich ohne sein wirkliches Zutun zu kennen als hervorragenden Griff bezeichnen. Der weiss einerseits mit Zahlen zu jonglieren wie die Finanzierung der AA zeigt bzw die sehr frühe Ablösung der Kredite bzw auch zu repräsentieren wie sein Vortrag auf der JHV über die finanzielle Situation des FCB deutlich gemacht hat.
Bei Sammer hingegen hat es zwei Jahre gedauert bis man das Vakuum in seinem Schaffen identifiziert hat und mit Reschke einen erfahrenen Kaderplaner hinzugeholt hat.

Insofern zeigt der Abgang von UH, dass er seine Stärken in der Vermarktung des FCB, aber nicht im sportlichen Bereich hat. Dies war aber bereits or seiner Inhaftierung offenkundig. KHR wurde nur mit der Zeit selbstbewusster, was die Verpflichtung von JM gezeigt hat. Während UH aus Marketinggründen Götze und Gomez teuer eingekauft hat, wurde der eher unbekannte JM auf Rat bzw Wunsch des Cheftrainers verpflichtet. Mit JM gab es mE insofern das finale Umdenken, nicht nach Namen sondern nach Anforderungen an den Kader zu transferieren. Seit UH hier das Feld verlassen hat, gibt es keine teuren Flops mehr. Der letzte dieser Art könnte der genannte Götze sein, final wird man dies spätestens am Ende der Saison sehen bei entweder VV oder Transfer.

Es würde mich auch interessieren, wie das interne Zusammenwirken von KHR, Sammer u Reschke bzw Dreesen funktioniert. Über das Verhältnis von KHR zu Sammer weiss man so gut wie nichts, über dessen Einfluss ebenso wenig ausser Allerweltsfloskeln. KHR ist hier äusserst zurückhaltend, was mich verwundert angesichts der VV für Sammer über drei weitere Jahre. Irgendeinen Grund muss dies ja haben.

Interessant wird sein, wie man gedankt den FCB für die Post UH und nachfolgend auch Post KHR Ära aufzustellen. KHR ist 60 und damit noch ein paar Jahre von der Rente entfernt, aber man wird irgendwann einen Nachfolger aufbauen müssen Lahm und Müller wurden zwar schon öffentlich von KHR ins Rennen geworden, aber diese sind mE noch zu jung für die ganz hohen Aufgaben. Es fehlt aus der Generation Effenberg und Kahn jd, den ich mir als direkten KHR Nachfolger vorstellen könnte.
Uli Hoeneß [Ehrenpräsident] |#366
Oct 4, 2015 - 5:29 PM hours
Ich weiß nicht wie man darauf kommen kann dass Hoenesses Abwesenheit unserem Verein auch nur ansatzweise gut tun könnte und die meisten Punkte die hier angesprochen werden sind nicht mehr als heiße Luft,wie zum Beispiel die Restrukturierung im medizinischen Bereich - niemand hier ist in der Lage sich darüber ein Urteil zu bilden und zu bewerten ob es dahingehend jetzt besser oder schlechter aussieht.
Uli Hoeneß [Ehrenpräsident] |#367
Oct 8, 2015 - 8:35 AM hours
Die ehemaligen Erzrivalen Willi Lemke und Uli Hoeneß haben das Kriegsbeil begraben.

"Ich habe ihn getroffen und ein sehr gutes Gespräch gehabt", verriet Lemke am Rande des Camp Beckenbauer in Kitzbühel.
Ist schon ein paar Tage her, aber schön, dass dieses Thema nach so vielen Jahren auch ad acta gelegt werden kann. Alter macht eben doch weise. Unschuldig
Uli Hoeneß [Ehrenpräsident] |#368
Oct 8, 2015 - 12:22 PM hours
Zitat von Bosmir
Quelle: http://www.sport1.de/fussball/bundesliga/2015/10/ex-erzrivalen-willi-lemke-und-uli-hoeness-schliessen-in-einem-gespraech-frieden
Die ehemaligen Erzrivalen Willi Lemke und Uli Hoeneß haben das Kriegsbeil begraben.

"Ich habe ihn getroffen und ein sehr gutes Gespräch gehabt", verriet Lemke am Rande des Camp Beckenbauer in Kitzbühel.
Ist schon ein paar Tage her, aber schön, dass dieses Thema nach so vielen Jahren auch ad acta gelegt werden kann. Alter macht eben doch weise. Unschuldig


jupp feine geschichte.
nur stört mich ein wenig, dass es lemke indirekt so hinstellt, als sei einzig und allein hoeness für den zwist verantwortlich gewesen (zumindest erweckt das bei mir den eindruck, vielleicht interpretiere ich das auch falsch). beide waren keine weisenknaben Zwinkernd

•     •     •

Vom Hudeln kommen die Kinder
Uli Hoeneß [Ehrenpräsident] |#369
Oct 16, 2015 - 1:04 PM hours
wenn man das kurze video zur grundsteinlegung des nlz sieht, kommt man nicht am eindruck herum, dass er sich in seiner jetzigen position pudelwohl fühlt.
es gab mal eine dokumentation über seine managerkarriere: "uli hoeneß - der macher", ich kann mir sehr gut vorstellen, dass er nun ein neues aufgabenfeld gefunden hat, welches er auf topniveau mitentwickeln will.
deswegen sehe ich, ZUR ZEIT, keinen hinweis darauf, dass er 2016 als präsident kandidieren will/wird.

•     •     •

Vom Hudeln kommen die Kinder
Uli Hoeneß [Ehrenpräsident] |#370
Oct 16, 2015 - 1:10 PM hours
Zitat von piefkesaga
wenn man das kurze video zur grundsteinlegung des nlz sieht, kommt man nicht am eindruck herum, dass er sich in seiner jetzigen position pudelwohl fühlt.
es gab mal eine dokumentation über seine managerkarriere: "uli hoeneß - der macher", ich kann mir sehr gut vorstellen, dass er nun ein neues aufgabenfeld gefunden hat, welches er auf topniveau mitentwickeln will.
deswegen sehe ich, ZUR ZEIT, keinen hinweis darauf, dass er 2016 als präsident kandidieren will/wird.


Wo kann man das Video sehen?

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Einmal dachte ich, ich hätte unrecht. Aber ich hatte mich ausnahmsweise getäuscht.
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