Finanzierung der Hertha

Nicht unbedingt. Es ist notwendig den Ersatz der Anleihe bereits jetzt einzuleiten, damit Hertha nicht im Sommer 25 erneut am Abgrund steht. Es sollte schon möglich sein, die 40 Mio neu einzuwerben. Ich würde es allerdings als 10 Jahres Anleihe machen (Vielleicht 6,5 Prozent Zins im Frühjahr platziert, sobald der Leitzins runter ist). Dann eine verpflichtende Tilgung von 4 Mio / Jahr. Das ist zu schaffen, ohne das alles zusammenbricht und am Ende der Jahre ist man den Mist los.

Und natürlich müssen Einnahmen und Ausgaben ausbalanciert werden. Aber machbar ist das auch ohne Aufstieg.

Hi - nimm‘s mir nicht übel, ich weiß aus deinen Beiträgen, dass du vermutlich selber im (Corporate) Finance oder Beratung / Banking arbeitest, aber das sind komplett unrealistische Erwartungen.

Kein Investor der Welt wird Hertha, einem Fußballklub in der 2. Liga mit wenig Kompetenz im Finanz- wie im Sportmanagement, der zudem seit Ewigkeiten keine müde Mark verdient hat und bei dem seit Jahren das Chaos regiert, in der aktuellen Situation eine 40 Mio Anleihe / Kredit zu den von dir genannten terms zur Verfügung stellen.

Ich sehe genau drei Optionen:
- so lange warten, bis der Aufstieg im April / Mai 25 fix ist und dann an dem Markt gehen (highly risky!!)
- Rückzahlung durch 777 im Tausch gegen noch bessere terms / mehr Anteile
- Rückzahlung durch einen Special Situations Lender, dann bist du aber bei 12-20% (plus Euribor!) und nicht bei 6.5%

Ja , ich weiß das es nicht sehr realistisch ist. Andererseits hätte ich die jetzige Anleihe auch niemals verlängert (Als Anleger), weil die Rückzahlung durch die 777 Gelder sehr wahrscheinlich war. Und wenn dann nicht zu den 14,5 % die es jetzt insgesamt sind, ich war in der Diskussion bei mindestens 18 % (das war in der Lage noch nett).

Das es dennoch gelungen ist, deutet für mich daraufhin, dass Fußballclubs eben keine normalen Kreditnehmer sind. Es sind Kreditnehmer mit einer emotionalen Geschichte dahinter, sozusagen permanente Start ups . Daher komme ich auf wesentlich günstigere Bedingungen, als der Markt hergeben würde. Ich rechne mit einem Leitzins bei 2,25 % bis 2,75 % im Frühjahr 25, die Inflation wird jetzt schnell sinken und die EZB reagieren müssen. Es wird durchaus Geld im Markt geben, dass nach riskanter Anlage sucht. Lass es 8 bis 9 % sein, da gehrt was . Und bei einer 10 Jahres Anleihe hast Du doch einige Abschläge.

Deine Ideen sind natürlich auch valide, als Treasury Mensch ist mir Variante 1 aber zu gefährlich . 777 sehe ich nicht als mittelfristig verlässlichen Financier, die haben ja bereits selbst Kredite nit bis zu 52 % Zins aufgenommen. Sowas tut man nicht, wenn die Not nicht riesig ist. Und wenn die Not so groß ist, ist die Zukunft in der Regel kurz.

Es gibt natürlich noch ein Szenario: Fananleihe auf 10 Jahre. Da bekommst Du die 6,5 % immer durch. Ich würde es die „Arm aber sexy“ Anleihe nennen und die Berlin Schiene fahren. Bei der richtigen Stückelung und schönen Schmuckurkunden, zahlst Du am Ende nur die Hälfte zurück, weil die Leute die Urkunden behalten wollen.

Müsste man aber jetzt anschieben. Whatever: Ich hoffe Hertha wird besser beraten als früher.

Ich finde die Situation ehrlich gesagt etwas befremdlich.

Die Medien schreiben das als wichtigen tollen Punkt, dass man ein positives Ergebnis erzielt hat. Eigentlich resultiert das ja nur aus der Überweisung von 777.

Es kann im Sommer eigentlich nur das Ziel sein den Etat nochmals um mindestens 5-10 Mio zu reduzieren und gleichermaßen alles daran zu setzen eine weitere Anleihe über einen längeren Zeitraum zu erhalten. Diese dann so kalkulieren, dass man mit zusätzlichen Einsparungen aus Etat und ggf. Spielerverkäufen auf die 50 Mio kommt 2025.

Wenn man dann noch den Spagat schafft sportlich besser aufgestellt zu sein und aufzusteigen, dann wäre das schon irgendwie eine Sensation. Ich will das absolut nicht negativ beurteilen, aber wir müssten schon soo wenig Ausgaben generieren, dass wir von der Abhängigkeit der 777 Mio wegkommen.

Genau…ohne die Kohle von 777 wären wir mausetot.

Das wissen wir doch alle bereits seit einiger Zeit und ist weder neu noch überraschend. Die Situation mit dem Investor ist wie sie ist und er hat uns den A*sch gerettet. Punkt.
Dennoch ist es bei der Differenz des jährlichen Fehlbetrags der vergangenen Jahre und dem jetzt kommenden falsch zu sagen, nur aufgrund des Investors, @marvstar
Unsere Geschäftsführung hat mal rein unabhängig vom Geld des Investors den Kostenapparat um schlanke 70 Millionen reduziert. Das hat gar nichts mit der Investition zu tun und ist ein sehr sehr guter, hilfreicher und alternativloser Schritt in die richtige Richtung. Eine Entwicklung, die natürlich nicht innerhalb eines Jahres plötzlich auf schwarze Zahlen geändert werden kann. Dennoch haben in erster Linie Tom Herrich und Benni Weber hervorragende Arbeit geleistet und den wahnwitzigen Mist der Herren Gegenbauer, Schiller, Preetz, Bobic, Klinsmann und Windhorst innerhalb von 1 bis 2 Jahren auf die richtige Bahn gelenkt.
Deshalb ist die Nachricht eben auch einfach mal schön und etwas Balsam auf die finanziell strapazierte Herthaseele. Alles super? Nein, auf gar keinen Fall. Deutlich besser als die letzten 3 Jahre? Auf jeden Fall.
Jetzt mal kurz freuen, durchatmen und dann geht es für Herrich, Weber und neuem CFO mit voller Kraft weiter.
This contribution was last edited by mewelinho on Apr 18, 2024 at 2:19 PM hours

Deine Ausführungen sind natürlich komplett richtig. Man sollte in den Bestrebungen aber nicht nachlassen, denn wir sollten uns immer vor Augen halten, dass der Grund teilweise in den nicht unerheblichen externen Zuwendungen liegt, von denen wir so schnell wie möglich unabhängig werden müssen. Das sollte die Leistung von Herrich und Weber in keiner Weis schmälern, denn die haben eine herausragenden Job gemacht. Das kann man von Bobic und Schiller nicht behaupten.

Weiß jemand oder hat jemand eine Vermutung, warum laut Presseberichten 777 die letzte Tranche an Hertha vorzeitig überwiesen haben soll? Sehr ungewöhnlich.

777 will vermutlich Zahlungsfägigkeit demonstrieren, was ja aktuell in Zweifel steht.

Wir das denn schon bestätigt, dass diese letzte Tranche überwiesen wurde irgendwo?

Es ist ja wirklich schön und gut, dass man hohe zweistellige Mio-Beträge einsparen konnte im Vergleich zu den Vorjahren....aber bitte vergesst nicht, was hier in den letzten 4 Jahren passiert ist.

Für mich ist es weiterhin absolut unvorstellbar, wie man die letzten Jahre diese Menge an Ausgaben absegnen konnte. Das wirkt fast wie ein 18-Jähriges Kind, welches erstmalig eine Bankkarte und Kredite nehmen kann.

Gehälter, egal ob Spieler oder das allgemeine Personal bei Hertha, sind ja nach einem bestimmten Posten ausgelegt. Dieser Personalaufwand war unter Preetz in der Regel so aufgebaut, dass zum Jahresende ähnliche Bilanzen wie im Vorjahr bei raus kamen. Gefühlt lief das auch 10 Jahre lang so.

Aber was für eine unglaublich schlechte Führung plant denn keine 3-4 Jahre weiter? Was haben sich die Manager gedacht, als erst die Mios von KKR, dann von Lars und jetzt von 777 kamen? Schluss mit der Planung wir springen in den Geldspeicher zum baden?

Worauf ich hinaus will....es ist natürlich toll, wenn man 70 Mio oder was binnen einem Jahr im Vergleich einspart im Rahmen des Sanierungsplans. Zudem kann ich mich erinnern, dass die Spielergehälter ja nur um 30-35 Mio gesenkt wurden und wir dort nahezu kaum noch wirklich sparen können. Wer hat denn bitte noch so viel "gekostet" und noch viel wichtiger, welcher Plan steckte dahinter?

"Die größte Kaderplanungsabteilung der Liga". Ich will gar nicht wissen, was die pro Jahr bekommen haben?! Und was ist bei rum gekommen? 3 Jahre keine Mentalität, kein Willen, kein attraktiver Fußball auf dem Rasen?

Das ist alles nichts neues, aber mich nervt die aktuelle positive Darstellung der finanziellen Situation.