24. Spieltag: VfB Stuttgart - Eintracht Frankfurt

Liebe Gemeinde,

ich bin immer noch völlig euphorisiert von der Art und Weise, wie unsere Adler am Montag Abend unter erschwerten Bedingungen DEN KLASSENERHALT GESCHAFFT HABEN!!!

Denn auch, wenn zu den ominösen 40 Punkten noch einer fehlt, muss man mal festhalten, dass seit Einführung der 3-Punkte-Regel anno 1995 noch kein Team mit 39 Punkten abgestiegen ist.

Es ist also an der Zeit, sich neue Ziele zu setzen! Da sich unser über alles geschätzter Trainer Niko Kovac diese Zeit aber bis zur nächsten Länderspielpause lassen möchte, bleibt uns nichts anderes übrig, als uns derweil das ein oder andere Zwischenziel zu setzen. Und da die Sportpsychologie dazu rät, den Fokus auf die jeweils vor einem liegende Aufgabe zu richten, schlage ich als erstes Zwischenziel vor, den lieben Freuden vom Verein für Bewegungsspiele in Stuttgart mal die bislang außerodentlich vorzeigbare Heimbilanz etwas zu versauen und damit gleichzeitig die Biene Maja in der Auswärtstabelle wieder auf Platz 3 zu verweisen.

Ein unambitioniertes Ziel ist das fürwahr nicht! Der VfB liegt in der Heimtabelle nur deswegen auf Platz 4, weil die Schalker schon ein Heimspiel mehr haben. Dummerweise haben sie jetzt mit der Eintracht die Mannschaft vor der Brust, die in der Auswärtstabelle nur deswegen auf Platz 3 liegt, weil die Dortmunder schon ein Auswärtsspiel mehr haben. Eine interessante Konstellation also.

Die Tatsache, dass die nach Anzahl der Gegentreffer zweitbeste Abwehr der Liga gegen die drittbeste Abwehr der Liga spielt, deutet nicht unbedingt auf ein Torfestival hin. Zumal die Stuttgarter auch gleich noch mit der zweitschlechtesten Offensive aufwarten können. Hoffnung macht der Fakt, dass die Mannschaft, die in der Rückrunde nach den Bayern am zweithäufigsten eingenetzt hat überraschenderweise aus Frankfurt kommt! (Ja, ich gebe zu, ich war etwas irritiert, als ich über diese Zahl gestolpert bin und habe sie dreimal verifiziert, bevor ich sie selbst glauben konnte.)

Stuttgart hat sich in und seit der Winterpause zwei neue Geheimwaffen gegönnt: Die erste heißt Mario Gomez, die zweite – Tayfun Korkut.

Dass Mario Gomez eine Waffe sein kann, war gar nicht so geheim. In Wolfsburg hat er seine Fähigkeiten in dieser Hinsicht recht öffentlich zur Schau gestellt. Unter Ismael und Jonker hat er in 30 Spielen 16 mal getroffen. Dass Tayfun Korkut eine Waffe sein kann, hat er allerdings bisher sehr gut geheim halten können. Entsprechend fiel die Reaktion der Fans bei seiner Verpflichtung eher – nun, nennen wir es mal – zurückhaltend aus. Man könnte es aber auch ohne zu überteiben als Shitstorm bezeichnen, der da Ende Januar über das Neckarstadion (vulgo: Mercedes-Benz Arena) gezogen ist. Der Tayfun-Korkut-Thread im tm-Forum der Stuttgarter hatte nach 24 Stunden 675 Beiträge. Dafür hat Niko Kovac bei uns 1 ½ Jahre gebraucht.

Nun ist es kein neues Phänomen, dass Trainerwechsel währed der Saison hin und wieder auch mal tatsächlich das bewirken, was sie bewirken sollen, nämlich einen negativen Trend beenden und wieder erfolgreich(er) Fußball spielen lassen. Die Erwartung, dass das mit Korkut gelingt, hatte zum Zeitpunkt seiner Verpflichtung jedoch schon einen Hauch von Exklusivität. Und da gebe ich gerne zu, dass ich auch eine nicht besonders exklusive Erwartungshaltung dazu gehabt habe.

Nun muss man abwarten, ob 7 Punkte aus 3 Spielen der Beginn einer dauerhaft erfolgreichen Zusammenarbeit sind oder ob man die im Rückblick einmal als Strohfeuer bezeichnen wird. Auf jeden Fall bin ich schwer dafür, dass im vierten Spiel keine weiteren Punkte dazukommen. In den im weiteren Verlauf der Rückrunde anstehenden Spielen gegen Leipzig, Dortmund und Leverkusen darf Korkut dann gerne den Beweis antreten, dass er das Team auch gegen Topmannschaften top einstellen kann.

Wo wir es gerade von Trainerwechseln haben – die gab es in diesem Jahrhundert auch gleich mehrfach zwischen der Eintracht und dem VfB: Nachdem Felix Magath die Frankfurter Titanic im Jahr 2000 mit Ach und Krach, aber (laut Jan-Aage) „topfit“ vor dem Untergang gerettet hat, ist er anschließend ins Schwabenländle gewechselt, um die „jungen Wilden“ dort zur Vizemeisterschaft zu führen. Armin Veh hat diesen Karrieresprung gleich mehrfach vollführt. Allerdings wurde er zuerst mit dem VfB Meister, bevor er (über den kleinen Umweg Wolfsburg und Hamburg) zur Eintracht gekommen ist, wo er erst den Aufstieg und dann die Europa League feiern durfte. Um in Frankfurt nicht mehr so viele Siegerhände schütteln zu müssen, ist er dann wieder nach Stuttgart gewechselt. Dieser Schritt war aber ähnlich erfolglos wie seine anschließende Rückkehr nach Frankfurt.

Und auch unser Sportvorstand hat eine ausgeprägte Stuttgarter Vergangenheit. Dankenswerterweise hat er aus den Fehlern, die dort gemacht wurden (ob von ihm oder von anderen, sei mal dahingestellt) offensichtlich die richtigen Schlüsse gezogen und wendet das Gelernte jetzt erfolgreich bei uns an.

Um das Thema Gemeinsamkeiten zum Abschluss zu bringen, sei noch die Erinnerung an ein „gemeinsames Datum“ erlaubt. Der 16. Mai 1992 war für die einen ein Traum, für die anderen ist er noch heute ein Trauma. Die anderen sind in dem Fall dummerweise wir. Wärend Frankfurter Fans seither bei den Namen „Rostock“ und „Alfons Berg“ (von dem vermutlich noch heute viele glauben, dass sein Nachname BergausKonz lautet) regelmäßig Hautausschlag bekommen, schütten Stuttgarter wahrscheinlich heute noch Glückshormone aus, wenn sie an den Kopfball von Guido Buchwald denken, der ihnen damals 5 Minuten vor Ende des Spiels die Meisterschaft beschert hat. Alleine schon deswegen haben wir noch was gut bei Euch, liebe Stuttgarter!

Kommen wir mal zum Spiel:

Historisch betrachtet brauchen wir da eigentlich gar nicht hinfahren. Von den letzten 45 Spielen in Stuttgart haben wir gerade mal 8 gewonnen. Hoffnung macht die Tatsache, dass immerhin die Hälfte davon in diesem Jahrtausend gewonnen wurden. Und als wir zuletzt im Neckarstadion zu Gast waren, sind wir mit einem fetten 4:1 und 3 Punkten wieder nach Hause gefahren. Könnte man wieder so machen. Denn auch, wenn man die Heimspiele mit einbezieht, ist unsere Bilanz gegen den VfB durchaus ausbaufähig. In der Bundesliga stehen 41 Siegen des VfB nur 31 Siege unserer Adler gegenüber.

Stellt sich (wie vor jedem Spiel) die Frage, mit welcher Aufstellung wir das angehen werden. Aufgrund der 5. Gelben für Prinz Kevin wird Kovac auf jeden Fall etwas umstellen müssen. Ob Mascarell bis Samstag wieder einsatzfähig ist, steht auch noch in den Sternen. Und auch Wolf hat einen etwas angeschlagenen Eindruck gemacht, als er gegen Leipzig ausgewechselt wurde. Aber das eröffnet die Möglichkeit, mal wieder etwas von unserem breiten Kader zu profitieren.

Ich rechne mit folgender Aufstellung:

--------------------Hradecky------------------
---------Russ – Abraham – Falette--------
Da Costa --------Hasebe--------Chandler
Wolf---------------Fabian--------------Rebic
----------------------Haller---------------------

Die Stuttgarter kann ich natürlich nicht ganz so gut einschätzen. Aber hier rechne ich mal mit einer Startelf, die in etwa so aussieht:

---------------------Zieler---------------------
Beck----Baumgartl----Pavard----Insua
-------Ascacibar---------Badstuber-------
Gentner---------------------------Thommy
------------Gomez------Ginczek------------

Alternativ wäre auch Aogo denkbar statt Insua oder Badstuber.

Mit einem Sieg könnten wir nicht nur unseren Abstand auf Platz 7 oder 8 halten. Da die Schalker am Sonntag nach Leverkusen müssen, könnten wir uns sogar auf eine der beiden Mannschaften (oder gar beide) ein kleines Polster erarbeiten und uns in den Top 4 festsetzen. Aber erwarten sollte man das nicht. Aufgrund der Heimstärke der Stuttgarter in Kombination mit dem Selbstvertrauen, das sie sich in den ersten 3 Spiele unter Korkut geholt haben, wird das eine ganz schwere Aufgabe. Nach unseren letzten 3 Spielen bin ich zwar nicht so hoffnungsvoll, dass ich für einen Punkt vorab blind unterschreiben würde. Aber unzufrieden wäre ich damit nicht.

Ich wünsche allen Beteiligten ein hochklassiges Spiel mit dem besseren Ende für uns.

Unseren Auswärtsfahrern wünsche ich eine gute Anreise und hoffe, dass sich alle dort zu benehmen wissen. Die Frankfurter Fans haben am Montag viel Eigenwerbung betrieben. Wäre schade, wenn einige das Bild gleich am Samstag wieder ruinieren würden.

Kämpfen und Siegen!
This contribution was last edited by Adler70 on Feb 21, 2018 at 3:37 PM hours

Grüße aus Stuttgart, und Kompliment an die tolle Eröffnung

Grundsätzlich haben wir Stuttgarter noch was gut zu machen aus dem Hinspiel - ich erwarte auch dieses Mal wieder ein knappes Spiel, mit dem hoffentlich besseren Ende für uns.

Ich hoffe wir können uns alle auf ein spannendes Spiel freuen, auch wenn unsere Defensivreihen auf beiden Seiten nicht unbedingt auf viele Tore hoffen lassen... Aber Frankfurt gegen Stuttgart war schon öfter torreich

Ihr dürft auch gerne in unserem STT vorbei schauen, unser @Fritzle1893 hat sich mal wieder viel Mühe mit der Eröffnung gegeben und kann hoffentlich seine Serie weiter ausbauen.
Ansonsten allen Auswärtsfahrern viel Spaß in Stuttgart, sowie eine gute An- und Heimreise.

Oh je die Chancen auf einen Punkt morgen sind leider gen Null gesunken, ich habe nämlich doch eine Karte und einen Platz im Bus bekommen. Da ich noch nie ( wenn ich mich recht entsinne ) einen Punktgewinn auch nur im Entferntesten gesehen habe bei zahllosen Stuttgart Besuchen, kann das eigentlich nichts werden.

Ich war damals sogar im DFB Pokal gegen Stuttgart II vor Ort. Da war man mit dem 6:1 noch ganz brauchbar bedient. Ich weiß es noch wie heute eine defensive 5er Ketter mit Hubtschev, Kracht, Bulut, Schur und ab und an Preuß wenn er seine Beine entknoten konnte die ihm, ein bis dahin völlig unbekannter Stuttgart Nachwuchsspieler Aliaksandr Hleb, verpasst hat...
Aaaaaaaaaalter was ein Spiel und ein Tag, alles dabei, riesen Schlägerei nach dem Spiel, Geldbeutel und Schlüssel fott, Bier alle im Bus auf der Rückfahrt, voll wie ne Haubitze. Am nächsten Tag mit rieeeeeesem Schädel in den 2 wöchigen Urlaub an die Ostsee gefahren.

Wer bei diesen dunklen Zeiten als Eintracht Fan mit an Board war, der steht heute morgens auf und guckt auf die Bundesliga Tabelle und kanns eigentlich gar nicht begreifen.

Wenn Fernandes spielt interpretiert dieser eigentlich vieles defensiver als Mascarell. Wenn Stuttgart mauert finde ich Fabian als Option den entscheidenden Ball zu spielen oder auch aus der 2 Reihe mal abzuziehen, nicht verkehrt. Fabian hat damals auch schon wie auch Gacinovic als 2te Sechs gespielt und an Einsatzwillen hat es ihm auch nie gefehlt!

Ich würde jetzt wieder auf die Viererkette setzen mit Russ und Abraham zentral. Anders als Leipzig sind die Spitzen nicht so schnell, aber erfahren, mit einer Körperlichkeit, wo wir dagegen halten müssen. Bei Bedarf kann Hasebe nach hinten rücken! Da Costa und Chandler bringen das Tempo mit und können mit Flügelspiel Löcher reissen. Hasebe und Fernandes sichern ab und Hasebe macht die Spieleröffnung.
Rebic und Wolf können beweglich in die Lücken stoßen! Haller reibt die IV auf!

Wichtig für mich war, dass Kovac das System auf ein 3:3:3:1 oder sonst beliebig verschieben kann. Korkut hat zuletzt auch immer etwas umgestellt und da wird es Kovac wichtig sein, zu reagieren. Das ginge aber auch mit Gacinovic für Fabian oder Salcedo für Russ!

Soooo... das wäre mein Vorschlag.
Da Russ bis dato sehr gute Leistungen gezeigt hat würde ich Ihn gegen Gomez abstellen, dass der Maggo dem aufm Fuß steht. Falette kümmert sich um Ginczek und Abraham mach als Libero den Lucas arbeitslos... schon steht die null. Chandler und Da Costa spulen Ihre Kilometer runter, wie gewohnt und machen auf den Flügeln ordentlich Alarm.
Im Mittelfeld werden die Bälle von Hasebe erobert und verteilt. Fabian, Rebic, Wolf und Haller machen Ihr offensives Ding. Da fällt sicher das ein oder andere Törchen. schon steht es 0:2 (mein Tipp) für die SGE und wir fahren wieder glücklich nach Hause... soviel zur Theorie...

Ich glaube das wird eine ganz enge Kiste... Die Schwaben sind heiß drauf und wollen die Punkte auf jeden Fall in Stuttgart halten. Ich denke, dass das Spiel einen kampfbetonten Charakter hat und in jedem Team 3-4 gelbe verteilt werden. Daher bleibe ich auf bei meiner Devise: Jeder Punkt auswärts ist einErfolg. Das gilt auch besonders für die Heimstarken Stuttgarter...

Ich sehe die erste Hälfte gar nicht so schwach. Sicher klappt heute weniger und wir haben auch einige Unkonzentriertheiten drin. Aber ich finde man sieht schon, dass die Mannschaft bemüht ist, diesen Lapsus wieder wett zu machen. Allerdings verteidigt das der VfB mMn sehr gut bisher. Ich teile das Gefühl, dass heute wenig geht und möglicherweise auch gehen wird. Aber verloren haben wir das Ding noch lange nicht.

Bin hin und her gerissen. Aber wir kommen nunmal als Tabellendritter und ich finde zwar das wir es nicht gut machen, es aber ein gutes Zeichen ist, dass der VfB uns zu Hause das Spiel machen lässt. Daran werden wir uns gewöhnen müssen. Wenn das nicht von heute auf morgen klappt sondern ein paar Wochen dauert ist das ganz normal.

Nichts desto trotz, hier geht noch was!

Auf geht´s Eintracht - Kämpfen und Siegen!

Überhaupt kein Hate an den VfB- die spielen das genau so sauber runter, wie eine Mannschaft in ihrer Situation es tun sollte, und sie machen es stark. Wie so eine Führung entsteht interessiert- im Nachhinein, kennen wir doch selbst mehr als genug- keinen mehr.

Wir haben heute einfach nicht genug PS, nicht genug Ideen und nen bösen Aussetzer. Das reicht dann halt nicht, um als einer der Mittelklassevereine gegen einen anderen Mittelklasseverein zu punkten. So einfach.

Bei allem Respekt, aber wie kann man mit 39 Punkten nach 24. Spieltag, derart das Schwarzmalen anfangen? Was hast du erwartet? Das wir Stuttgart mit 4:0 an die Wand spielen? Das Gacinovic einen Boateng problemlos ersetzt und 2 Tore macht?

Ich bin mir gerade nicht sicher, ob der Mannschaft die Luft da oben nicht bekommt, oder viel eher den eigenen Fans

Das ist zwar richtig, aber! Als Kovac übernahm haben wir genau so gespielt. Eigentlich auch diese Saison in der HR. Unbequem für den Gegner und nach jedem Spiel sagte der <Gegner „oh, das war aber unser schlechtestes Spiel“ Ja, weil wir es dazu gemacht haben!
Und jetzt hat der VfB das gemacht. Topleistung in der Defensive, das muss man einfach mal anerkennen. Immer am Mann, immer schnell verschoben, gut antizipiert, Kopfballstark...usw. Das über nahezu 90min,
Chapeau. Nicht schön, aber effektiv. Na und, haben wir auch schon gemacht.
Für uns ist es entscheidend, dass wir jetzt Lösungen für Gegner finden die dies können und so spielen. Nur dann reicht es für das obere Drittel. Das ist ein Lernprozess, den müssen absolvieren ohne unsere eigene defensive Stabilität zu verlieren, so wie in der letzten RR.

Bei manchen Kommentaren glaubt man, daß uns manche schon dicht am Bayern-Level sehen.
Der aktuelle Tabellenplatz hat einige verblendet.
Es ist keine hohle Phrase, daß in dieser Liga jeder (fast) jeden schlagen kann.

Der VfB die Eintracht allemal – eine schmerzliche Tradition.

Leipzig schlagen, und dann nur 95% der Leistung gegen den VfB abzurufen, klappt halt nicht.
Die Stuttgarter haben gegen uns genau so gespielt, wie auch wir es gegen vermeintlich stärkere Teams tun. Nachvollziehbar und legitim.

Mit der Leidenschaft im Spiel wie gegen Leipzig wären wir sicherlich nicht punktlos zurückgefahren.