18. Spieltag: FC Schalke 04 - VfL Wolfsburg

Grauer Himmel, Frost, ein Hinterhof irgendwo in GE-Buer. Die Farbe platzt hier wohl schon seit Jahren von der Fassade, denn wo nicht ein dreckiges weiß zu sehen ist, hat sich bereits grüner Pilz breit gemacht. Ein kühles Licht fällt aus dem einzigen Fenster auf den mit tiefen Pfützen überzogenen Hof. Vereinzelt trotten dunkle Gestalten mit hängenden Schultern und Köpfen Richtung einer verbeulten Tür ohne dabei auf ihre Schritte zu achten, noch den Pfützen auszuweichen. Nach kurzen Klopfen wird die Tür von innen geöffnet. Zur Begrüßung nur ein dumpfes Geraune, die Gesichter bleiben im Dunkel, nur die roten Socken des Gastgebers heben sich aus den Schatten hervor.

Der längliche Raum wirkt kalt. An einem defektem Nachspeicherofen neben der Tür steht ein Mann in einem verwitterten Bundeswehrparker gehüllt, die Kapuze tief ins Gesicht gezogen. Auf dem beigen, mit Zigarettenbrandflecken übersähten Ofen steht eine Kiste Bier. Behutsam öffnet er eine Flasche, reißt mit seinen Zähnen ein kleines Salztütchen auf und streut den Inhalt in die Flasche. Ein heiseres und langezogenens „Vietnam!“ entfährt ihm als er den ein großes „U“ zierenden Kronkorken feinsäuberlich wieder draufdrück.

Am Kopfende des Raumes trohnt ein kollosales Stück Gelsenkirchener Barock, vollgestellt mit allerlei blassblaugrauem Nippes, leeren Flaschen Doppelkorn, einer verschlossenen Flasche Bluecuracao, sowie einem mit Tesafilm geflickten Sparschwein namens „Bongartz“. Ein kleiner Mann mit 80er Rockstar Haarspraydauerwellenvokuhila frickelt am Plattenspieler auf der Anrichte, um zum 61.037ten mal Bon Jovi´s Debutsingle aufzulegen. Nach den ersten Takten frohlockt ein weiterer Gast „Best Song EVER!“ worauf der rotbesockte Gastgeber ihm ein zweifelndes „Wie meinst denn das?“ zuwirft.
Am großem Tapeziertische in der Mitte des Raumes sitz bereits ein Kerl, der mit seinem imaginärem, weder verwandt noch verschwägertem Zwilling Manfred im Sekundentakt mit neuen Ideen zur Rettung von was auch immer austauscht. Mittlerweile sind gut zwei Dutzend Personen anwesend.

Nachdem die einzige Frau im Raum ein Telefonat mit den Worten „Bussi Fraanz!“ beendet hat bittet der Gastgeber um Ruhe. Nach ca 19 Minuten und 04 Sekunden sind die Anwesenden der Bitte entgegengekommen, lediglich die Tastentöne des Handys eines grimmig blickenden Mitarbeiters von Gelsenwasser durchbrechen die Stille.

„Knappen! Ich habe euch zu dieser außerordentlichen Dringlichkeitssitzung einberufen, da wir das Problem identifiziert haben.“ Sagt der schuhlose Gastgeber worauf ein lautes Murmeln beginnt. „Im Laufe des heutigen Tages haben wir von unserer Kryptographiespionageabwehrabteilung im Reich der Mitte erfahren, dass sich schon seit geraumer Zeit ein Spion, ja ein Saboteur in unsere Mitte geschlichen hat. Genauer gesagt konnten wir ein ´Gelbes Leck´ identifizieren, welches sich hinter einem mehrsprachigen Pseudonym versteckte. In diesem Moment befinden sich Clemenza und Ernst auf dem Weg das fragliche Individuum in der Kaffeebar einer bekannten Pommesbude dingfest zu machen.

Anschließend, so der aktuelle Plan, sperren wir ihn in eine 4x4x2 große Holzkiste und stellen ihn übers Wochende bei Fritz´ Möbeln unter“

Stille. Ungläubige Blicke. Das Klicken diverser Feuerzeuge und Ploppen zahlreicher Flaschen.

"Aber all unsere Freudlosigkeit, unsere Antriebsschwäche und negativen Gedankendspiralen der vergangenen Monate? Das alles soll uns ein Spion angetan haben?" zweifelt ein schwer zu überzeugendes Versammlungsmitglied mit arg dunklen Zähnen.

"Unsere Analyse zeigt, dass sich dieses "Gelbe Leck" kurz nachdem wir IM 'Der Deutsche" installieren konnten, eingenistet hat. Wir gehen derzeit davon aus, dass es sich um eine gezielte Gegenmaßnahme der dunkelgelben Seite der Macht handelt. Zum einen hat man uns zunächst in Sicherheit gewogen, zum anderen musste die Sabotage in einer Vielzahl kleiner Nadelstiche geschehen" sagt der Militarist.
"Natürlich!" ruft ein stürmisch wirkender Holländer, "sonst hätten wir ihn direkt was mit das Gürtel auf die Arsch hauen können!"

"Als erste Gegenmaßnahmen konnte aus China der mit chemischen Stimmungskillern verunreinigte Spieltags Kreisel enttarnt und vernichtet werden.

Zudem wurde ein nanotechnologische​ Biotransmitter aus den Trikots, der Profimannschaft entfernt!" spricht der Hainz über den Fernsprecher

Innerhalb von Sekunden reißen sich die anwesenden Mitglieder die aktuellen Trikots vom Leib, der Gastgeber steht nur noch in Socken dar.

Die Stimmung der halbnackten Versammlung schlägt schlagartig um, so dass einstimmig Tagesordnungspunkt DC18 beschlossen wird; Aufholjagd, Iron Throne, Weltherrschaft.

Folgende Aufstellung:

--------------------------Fahrmannplianka-----------------
---Stambouliplianka----Saneplianka--Nastasicplianka-
---------------------------Rudyplianka-----------------------------
-Caliplianka-Bentalebplianka-Wespllianka-Oplianka--
----------------------Uthpliank-----Wrightplianka----------

Glück Auf!