Max Eberl [Sportdirektor]

Timothée Kolodziejczak geht auf eine Art und Weise in die Vereinsgeschichte ein, die weder ihn noch die Verantwortlichen bei Borussia freuen wird. Doch der Klub hat die Folgen des Missverständnisses in Grenzen gehalten.

Gladbach-Chef: Seit 1999 an Umsatz „stärker gewachsen als die Bundesliga“

Demnach habe Gladbach seinen Umsatz seit 1999 verzehnfacht – und das ohne Anteilsverkäufe oder andere Investoren: „Ohne große Transfererlöse und die Teilnahme an einem internationalen Wettbewerb bewegen wir uns bei einem Umsatz von 140 bis 150 Millionen Euro pro Jahr. Im Jahr 1999 lagen wir noch bei 16 Millionen Euro. […] Damit sind wir noch wesentlich stärker gewachsen als die Bundesliga als Ganzes.“

Nach dem durchwachsenen Saisonstart von Borussia Mönchengladbach (4 Punkte, Platz 9) warnt Max Eberl vor übertriebener Erwartungshaltung. „Wir dürfen jetzt nicht in Panik verfallen oder die Nerven verlieren, sondern müssen unsere Fehler minimieren und stabil bleiben“, so Gladbachs Manager zu SPORT BILD.

Max, nach sieben Spieltagen ist Borussia mit elf Punkten Tabellensiebter. Wie fällt die erste Zwischenbilanz aus?

Max Eberl: Wir haben von vier Heimspielen drei gewonnen und auswärts unter anderem in Dortmund in Leipzig gespielt und aus drei Partien zwei Punkte geholt. Wenn man sieht, dass fünf unserer bisherigen Gegner unter den ersten acht der Tabelle sind, ist das eine gute Ausbeute. Es ist richtig, dassnoch nicht alles rund läuft und wir noch Luft nach oben haben, doch insgesamt bin ich unter Berücksichtigung der leider aktuell Verletzten mit diesem Start absolut zufrieden.

Manager Max Eberl (44): „Die Jungs suchen halt bei jedem Spielstand das Risiko nach vorn. Das finden wir auch gut, das ist unser Weg

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Robert Lewandowski ist der einzige nominelle Mittelstürmer im Kader des FC Bayern. Trainer Jupp Heynckes sieht diese Situation kritisch. Kommt im Winter Verstärkung an die Säbener Straße?

Für Borussia war es gestern nach dem 0:3 in Wolfsburg und dem 1:1 gegen den FC Schalke 04 das dritte sieglose Spiel in Folge. „Wir haben derzeit so viele Verletzte, dass wir nicht in der Lage sind, so zu variieren, wie wir es gerne würden“, so Sportdirektor Eberl. „ Es gibt immer noch genügend Spieler, die es richten können, aber es ist sicher ein Grund für unsere fehlende Konstanz.“ Durch die Niederlage in Freiburg ist die Fohlenelf auf Rang sechs zurückgefallen. Sollten am Abend Leverkusen (gegen Bremen), Hoffenheim (gegen Stuttgart), Augsburg (in Schalke) und Hannover (in Berlin) ihre Spiele allesamt gewinnen, könnte Borussia im schlechtesten Fall auf Platz zehn abrutschen. Kurios: Der Rückstand auf das zweitplatzierte RB Leipzig beträgt dennoch nur drei Zähler. „Die Bundesliga ist extrem ausgeglichen, jeder kann jeden schlagen, das sieht man jedes Wochenende – und genau deswegen geht es auch in der Tabelle so eng zu“, sagte Eberl.

Glad­bach ist seine Mi­ni-Kri­se (zu­letzt drei Spie­le ohne Sieg) los, ge­winnt 3:1 gegen den HSV.

Ma­na­ger Max Eberl (44) ist aber trotz­dem stink­sau­er. Und rech­net mit den ei­ge­nen Fans ab!

Nach Ab­pfiff stürmt er in die Ka­bi­ne, schimpft: „Sol­che Arsch­lö­cher! Diese Fans – so ein Scheiß­dreck!“

Grund für den Wut­aus­bruch waren wohl Pfif­fe der An­hän­ger, nach­dem Mit­tel­feld-Tee­nie Mi­ka­el Cui­sance (18) einen Rück­pass ge­spielt hat.

Glad­bachs Thor­gan Ha­za­rd (24): „Scha­de, dass die Fans uns nicht hel­fen. Wir hat­ten heute zwei 18-Jäh­ri­ge im Mit­tel­feld, da muss man auch mal Ge­duld haben.“

Mit 28 Punkten und einer negativen Tordifferenz in die Winterpause - man kann meinen, da sei mehr drin gewesen. Schließlich gingen vier der fünf letzten Hinrundenspiele verloren, darunter heftige 0:4-Niederlagen beim Karlsruher SC und bei 1860 München. Keine Sorge, gemeint ist die Saison 1995/96. Borussia stand trotzdem auf dem vierten Tabellenplatz und blieb dort bis zum Saisonende. Da war die Tordifferenz dann positiv mit +1, die Punktzahl: 53. Das genügte für die souveräne Uefa-Cup-Qualifikation. 22 Jahre später hat Borussia die Hinrunde wieder mit 28 Punkten und einer negativen Tordifferenz beendet. Die Tatsache, dass sie seit den Zeiten von Bernd Krauss, Martin Dahlin und Stefan Effenberg zum Weihnachtsfest nur dreimal mehr Punkte auf dem Konto hatte als jetzt, nämlich 2011, 2013 und 2015, unterstreicht das hohe Niveau, auf dem sich der Klub seit einigen Jahren bewegt. Realistisch ist alles in der Rückrunde - von Platz zwei bis zehn.