29. Spieltag FC St. Pauli - Arminia Bielefeld: Neues Spiel, neues Glück?

Völlig überrollt von den Ereignissen unter der Woche, bleibt man sprachlos zurück... und niemand kümmert (sich um) das nächste Spiel.
Dabei könnte man doch Trost in der Vetrautheit des nächsten Gegners finden - gefühlt ein Duell, daß es jede Saison auf`s Neue gibt. Um so überraschter war ich, daß TM gerade einmal 19 Zweitligapartien zwischen diesen beiden Mannschaften kennt, wobei die Statistik für uns leicht positiv ist (7-7-5). Unsere Heimbilanz ist sogar noch einen Tucken besser: 5-1-3, wobei uns die letzte Niederlage im Jahre 2013 widerfuhr. Der Kicker ist schon etwas großzügiger und zählt insgesamt 25 Partien auf, inkl. DFB-Pokal (10-8-7).
Insgesamt gab es in den letzten Jahren zahlreiche enge Begegnungen, die zu vielen Null-zu-Nulls führten oder Spiele waren, die nur ein (glückliches) Tor gesehen haben. Die unrühmliche Ausnahme war das 0:5, das Janßens Abschied vom Kiez bedeutete. Nun steht das Spiel hingegen für einen Neuanfang.

Passend dazu bewegen sich die beiden Mannschaften formtechnisch in dieser Saisongeradezu konträr: So träumte manch Armine nach dem starken 4. Platz im Vorjahr (der indes mit reichlich wenig Punkten erreicht wurde) schon vom Aufstieg oder wenigstens der Relegation in dieser Saison. Und fand sich plötzlich mitten im Abstiegskampf wieder, samt unerklärlichen Formeinbrüchen vermeintlicher Leistungsträger und offenbar auch einigem Knatsch zwischen Trainer und Mannschaft. Die Folge war, daß die Vereinsführung mitte Dezember Saibene entließ und den selbst erst vor kurzem in Dresden entlassenen Neuhaus verpflichtete. Der startete dann gleich mal mit einem Auswärtssieg in Kiel, und auch wenn es danach gegen Heidenheim eine Heimniederlage setzte, ging es unter ihm zügig aufwärts.
Mit der Form und tabellarisch. Gab es unter Saibene gerade einmal 15 Punkte aus 16 Spielen, holten die Arminen unter Neuhaus aus 12 Spielen 23 Punkte. Bemerkenswert: Bisher haben die Bielefelder unter ihrem neuen Trainer erst ein einziges (!) Auswärtsspiel verloren, das aber sang- und klanglos mit 1:5 in Köln.
Daß unsere Saison etwas anders gelaufen ist, brauche ich hier wohl nicht weiter auszuführen... und so spielt morgen der aktuell 14. der Rückrundentabelle gegen den 3.

Ehrlich gesagt, habe ich wenig Lust, mich näher mit der Bielefelder Mannschaft zu befassen und da es bei uns auch nur die drei großen ??? gibt, halte ich den Ausblick mal kurz: Die Bielefelder spielen wieder ihre gewohnte Mischung aus Kampf & Fußballkultur, mit den bekannten Namen, die man besonders herausheben muß. Sie rennen viel und gerne. Anders als unsere Jungs gehören sie zu den Teams, die gerne mal in Rückstand geraten, dann aber auch eine Schippe drauflegen können und so noch einiges an Punkten sammeln konnten, übrigens des Öfteren auch per Standards, für die sie eine Reihe gefährlicher Abnehmer haben. Meinem Eindruck nach sind die Bielefelder unter Neuhaus insgesamt wieder etwas offensiver ausgerichtet, was mehr Räume für uns bedeuten würde. Zugegebenermaßen habe ich allerdings in der Rückrunde von ihnen kaum etwas gesehen. Im Team wird es wohl wenig Veränderungen geben, da Edmundsson sich noch im Aufbautraining befindet, während Klos spielen kann. So fehlen nur die Langzeitverletzten Nöthe, Quaschner und Schipplock.

Bei uns könnte man hingegen eine ganze Mannschaft mit den verletzten Spielern bestücken, insbesondere die Defensive hat es übel erwischt: Zander, Ziereis, Avevor, Hornschuh, Kalla fehlen sicher, Buballa wahrscheinlich. Dazu fallen auch noch Sobota, Neudecker, Diamantakos und Veerman aus. Wie man mit dem Rest des Kaders eine halbwegs konsistente Truppe zusammenbastelt, die nicht gleich nach Harakiri aussieht - dazu habt Ihr ja das Aufstellungstool

Obwohl uns angesichts der Unterschiede in der Form und der Länge der Verletztenliste sicherlich eher die Rolle des Außenseiters zusteht, wage ich die Behauptung, daß eine Prognose sinnlos ist. Zu mehr reicht mein Optimismus allerdings auch nicht. Persönlich bin ich vor allem auf das Auftreten der Mannschaft gespannt und ich wünsche mir, daß Luhukay sein erstes Etappenziel mit den wenigen Trainingseinheiten bereits erreicht hat und ein Kollektiv auf dem Rasen steht, das nicht vor Ängstlichkeit & Lethargie kollekitv versagt.
Dies zählt für mich deutlich mehr als das Ergebnis am Ende...