27. Spieltag: Eintracht Frankfurt - VfB Stuttgart

Schluss mit der Länderspielpause, weiter gehts mit den wichtigen Dingen des Lebens. Die SGE ist wieder dran und empfängt am Sonntag den VfB Stuttgart


Ausgangslage:
Selten war die Diskrepanz wohl grösser zwischen dem Bedürfnis der Spieler nach einer (Länderspiel-)Pause und dem Wunsch der Fans, diese einfach zu überspringen. Denn die Profis hatten vor der Pause fünf Spiele in zwei Wochen und werden jetzt acht Spiele in knapp vier Wochen absolvieren. Da man aber vier der o.g. fünf Spiele gewinnen konnte, ist es wohl verständlich, dass man als Fan gern auf die Pause verzichtet hätte und jetzt schon wieder heiss auf die nächste Begegnung ist. Gegner diesmal: Der VfB Stuttgart

Gegner:
„Turbulent“, „nervenaufreibend“, „frustrierend“ das wären so Worte, die mir in den Sinn kämen, um die Saison des VfB zu beschreiben und sie wären trotzdem eine Untertreibung. Nur zur Erinnerung: Es ist nichtmal ein Jahr her, dass der VfB mit aufsehenerregenden Verpflichtungen von europaweit begehrten Talenten auf sich aufmerksam machte und im zweiten Bundesligajahr bereits die oberen Tabellenregionen anpeilte. Seitdem ist viel passiert, nicht unbedingt zum Besseren am Neckar: Der Trainer, der letztes Jahr fast noch die EL geschafft hätte (Tayfun Korkut), musste nach schlechtem Saisonstart gehen. Sein Nachfolger Markus Weinzierl konnte den VfB bisher auch nicht aus dem Tabellenkeller befreien. Sportvorstand Reschke musste im Februar ebenfalls gehen, sein Nachfolger Hitzlsperger setzt bisher weiter auf Weinzierl. Warum? Vielleicht, weil der VfB in den letzten Wochen durchaus leichten Aufwind hatte, auch wenn sich das in der Tabelle noch nicht niederschlägt. Unentschieden in Bremen, Sieg gegen Hannover, späte Niederlage gegen Dortmund, Unentschieden gegen Hoffenheim – die SGE sollte also gewarnt sein
Was kann man zum Team sagen? Da ist weiterhin viel Talent vorhanden: Kabak, Pavard, Kempf, Gonzalez, dazu Routine in Gestalt von Gomez, Gentner, Beck, Castro. Der VfB könnte wieder im 3-5-2 auflaufen – das klingt für mich nach einem vernünftigen System

Personal:
Die Personalsituation gestaltet sich bei uns gelinde gesagt etwas undurchsichtig: Filip Kostic ist verletzt, könnte aber noch rechtzeitig fit werden. Evan Ndicka ist verletzt, könnte aber noch rechtzeitig fit werden. Mijat Gacinovic? Genau, verletzt, aber vielleicht rechzeitig fit. Genau wie Abraham, Russ und Torro, der theoretisch wieder im Kader stehen könnte.
Sicher ausfallen dürfte eigentlich nur Chandler.
Beim VfB wird Ascacibar gelbgesperrt fehlen, ansonsten scheinen alle Spieler an Bord zu sein.


Also: Auf ein gutes Spiel, den Gästen eine gute Anreise und hoffentlich drei Punkte für die SGE
This contribution was last edited by zeuge_yeboahs on Mar 27, 2019 at 12:02 PM hours

Ein Interview von der Woche (SGE4ever) :

„Ich fühle mich sehr wohl dabei, Libero zu spielen. Ich kann nicht mehr in jedem Spiel 13 Kilometer laufen, ich bin 35 Jahre alt.“

Interview von Januar von der Eintracht:
Makoto, sehen wir aktuell den besten Hasebe aller Zeiten?
Aktuell befinde ich mich sicher in der besten Form meiner Karriere. In diesem Zusammenhang kommt mir auch die Position entgegen. Im Mittelfeld müsste ich mehr laufen und Zweikämpfe führen, als Libero kann ich mehr mit Auge spielen. Adi Hütter und auch Niko Kovac haben die richtige Position für mich geschaffen.

Oder Kicker Interview von Hütter vom 23.02.19

"Im hohen Alter kann er zwar noch das eine oder andere Mal im Mittelfeld aushelfen, aber er könnte jetzt keine drei Partien in Folge mehr auf der Sechs spielen"

In der Offensive gefällt mir Hasebe neben Rode auch besser, aber ich empfand zum Beispiel was Rode und Fernandes zusammen gut harmonieren.
Ich sehe Hasebe zentral in der Iv auch nochmal ein Stück stärker als Hinteregger, weil dieser mehr organisiert und Hinteregger mit dem Zweikampf außen genauso stark ist, aber offensiv mehr riskieren kann. Wobei Toure das auch sehr gut im Stellungsspiel macht.
Ich wills mal so formulieren, ich sehe die Steigerung der Qualität im Mittelfeld parallel zu einem ähnlichen Qualitätsverlust in der IV und habe mich aufgrund der Interviews mehr darauf beschränkt, dass Hasebe uns auf Dauer (Belastung) als ZIV am meisten hilft! Wenn Torro hoffentlich bald komplett kann, dann sieht das auch wieder anders aus, da wird es bald auf der Bank eng! Wobei man mit Torro auch die richtige Balance dann finden muss!

Die 7 Punkte Vorsprung haben wir sogar auf Platz 6!!! Der würde ja im ungünstigsten Fall auch nur für die EL-Quali reichen.

So ein Spiel mit so einer (unter)durchschnittlichen Leistung am Ende mit 3:0 zu gewinnen macht normalerweise ein Spitzenteam aus. Ich tue mich aber irgendwie immer noch schwer damit, die Eintracht mit diesem Begriff in Verbindung zu bringen.

Das ist in etwa so, wie wenn man ein Bild von M.C. Escher betrachtet. Man weiß eigentlich aufgrund von x Jahren Lebenserfahrung, dass das nicht möglich ist, was man da sieht. Aber wenn man hinguckt, ist es trotzdem da.

also ich bin ebenso großer Kritiker von da Costas Defensivverhalten, aber ich finde du überziehst. Unser Spielsystem ist so aufgebaut, dass die AV bei Ballbesitz als Flügelstürmer agieren und dafür defensiv abgesichert werden. Bei Ballverlust muss der Ball von Rode/Fernandes schnellstmöglich wiedergewonnen werden oder zumindest so lange in Niemandsland gehalten werden, bis die AV ihre Position wieder eingenommen haben. Da man da Costa echt nicht vorwerfen kann, unmotiviert über den Platz zu traben, wären die Schuldigen in diesem Fall bei uns im ZM zu suchen oder im IV, der seinen Part übernimmt, in dem Fall Hinteregger.
Grob formuliert: kommt es nach eigenem Ballverlust zu nem Tempogegenstoß, ist zunächst mal Da Costa, Rebic oder Fernandes dazu da, den sofort zu unterbinden. Gelingt dies nicht, ist es x Sekunden lang Hintereggers Verantwortung, die Flanke bzw das Hineinstoßen des gegnerischen LA zu unterbinden. Nach diesen x Sekunden rückt Hinteregger in die Zentrale und es ist da Costas Verantwortung. Wie x definiert ist ist eine Frage des Gegners und wie offensiv wir eingestellt sind.
Das Problem (Und das haben alle Clubs unserer Kragenweite, die offensiv ausgerichtet sind) ist die Übergabe. In den zwei Sekunden, die die Jungs brauchen, sich dann neu zu formieren, kann ne Menge passieren. Plus: Hinteregger kann zu früh einrücken, DDC kann zu spät zurückkommen, der Gegner kann Übergewicht auf einer Seite aufbauen, was wiederum nen ganz neuen Apparat an Mechanismen nach sich zieht. Oder auch: der Gegner gewinnt den entscheidenden Zweikampf.

Ich habe keinen Spieler in unserer Stammelf so sehr wegen seines Stellungsspiels verflucht wie DDC, aber ein Ganzes ist auch nur immer so groß wie die Summe aller Teile. Dass DDC so offensiv steht ist gewollt. Das ist unser Spiel. Wir können überfallartig von 5-3-2 auf 3-2-5 überlagern. Das funktioniert mit nur ganz ganz wenigen Außenverteidigern, vor allem in unserer Preiskategorie. Die müssen nicht nur ausdauernd sein, sondern sauschnell und intelligent im Austausch mit dem IV lesen können, wann der Austausch stattfindet. Unsere Außenspieler sind die brutalst beanspruchten und gleichzeitig wichtigsten Faktoren in unserem System derzeit.

Dass wir gegen Teams in der CL Probleme kriegen würden... ehm... ja, das wird passieren. Wir sind Eintracht Frankfurt. Wir werden ne Menge Probleme kriegen. DDC macht Fehler. Aber andere müssen sie ausbügeln können. Die meisten Fehler in unserem System werden eher von Rebic oder Gacinovic begangen übrigens. Fehlerketten haben immer einen Anfang.

Was genau sollen wir verpflichten? Kimmich? Carvajal? (Beide kämen in unserem Spielsystem übrigens nicht zur Geltung). Wenn da Costas Stellungsspiel das einzige Problem ist, das wir gegen Chelsea bekommen (In einer theoretischen Zukunft) dann haben wir es ziemlich weit gebracht.