26. Spieltag: SC Paderborn 07 - Würzburger Kickers

Auswärts beim (Quasi-)Spitzenreiter:

Nach den vielen Siegen am Stück ist wieder so ein bisschen die Inkonstanz in Würzburg eingekehrt: Zuletzt zwei Auswärtsniederlagen, dazu das (unnötige) Remis im Heimspiel gegen Zwickau. Das war besonders ärgerlich, da die „Konkurrenz“ aus Rostock und Wiesbaden verlor und die Kickers mit einem Dreier doch noch einmal den Rückstand hätten verkürzen können. Aber das viele Zaudern und Hadern muss nicht sein – der Schiele-Elf tut es gut von Spiel zu Spiel zu schauen, ihre Leistungen zu stabilisieren, um die Saison bis in den Mai hinein entsprechend zu beenden.

Nun also das Auswärtsspiel beim designierten Aufsteiger aus Paderborn, der letzte Woche die Tabellenführung verlor. Dies war aber Folge der ausgefallenen Partie in Meppen, weswegen die Baumgart-Elf einige Zeit zur Regenration hatte. Anpfiff in Paderborn in der legendären Benteler-Arena (ich selbst war schon zweimal dort und habe tolle Erinnerungen ) ist am morgigen Samstag um 14:00 Uhr.

Klappte während der langen Siegesserie vieles wie am Schnürchen, ist jetzt nicht immer das Glück auf der Seite der Kickers. Zwickau ging sehr früh in Führung, es waren genug Chance da die Partie vollständig zu drehen. Bis auf den Ausgleich durch Skarlatidis war aber nicht mehr drin, ein Punkte musste genügen. Aber im Spiel nach vorne sind auch deutlich mehr Fehler erkennbar, weswegen die Kickers zwar eine gute Rolle spielen in der Liga, aber eben nicht zur absoluten Spitzenklasse gehören und entsprechend im Mittelfeld agieren. In Paderborn fehlen wird Felix Müller, der sich gegen Zwickau die fünfte Verwarnung abholte und somit die Reise nach Ostwestfalen verpassen wird. Dafür wird Ahlschwede nach Sperre wieder zurückkommen, Kaufmann könnte ob der Sperre von Müller sein Debüt in der Startelf feiern.

Vor drei Jahren noch Bundesliga, dann der Absturz in die 3.Liga. Letzte Saison de facto in die Bedeutungslosigkeit (=Regionalliga) abgestürzt, konnte sich der SCP nur wegen der Insolvenz der Münchner Löwen halten. Nun steht die Elf von Trainer Baumgart kurz vor der Rückkehr in die 2.Liga. Normal gibt es nicht in Paderborn, seit 2014 hat man de facto in jedem Jahr die Spielklasse gewechselt – mal nach oben, mal nach unten. Auch im DFB-Pokal sorgte der SCP durch Siege gegen St. Pauli, Bochum und Ingolstadt für Furore, ehe dann im Viertelfinale man gegen den FC Bayern zwar munter mitspielte, aber auch vollkommen ins offene Messer lief und mit 0:6 verlor. Aber das trübte die Stimmung wenig, der DFB-Pokalsieg war nicht das primäre Ziel in dieser Saison Die bärenstarke Offensive des SCP (mit 55 Treffern in 24 Spielen) erlebte zwar im Winter einen Dämpfer, da der beste Torjäger Srbeny nach England verkauft (werden musste). Doch Philipp Tietz, der aus Braunschweig kam, scheint die Lücke füllen zu können, zwei Tore in vier Spielen sind mehr als ein solider Auftakt beim neuen Club. Gegen die Kickers fehlen werden die rotgesperrten Schonau und Zingerle, die beide im letzten Heimspiel gegen Erfurt binnen zwei Minuten wegen einer Notbremse die rote Karte gesehen haben. Die unnötige wie peinliche Heimniederlage gegen den Tabellenletzten war bis dato auch der letzte Auftritt des SCP, gegen die Kickers wollen sie wieder ein ganz anderes Gesicht zeigen.

Paderborn gegen Würzburg – zwei Teams, die in den letzten Jahren viele Auf uns Ab erlebt haben, Aufstiege und Abstiege erlebt haben und nun sich in der 3.Liga begegnen. Paderborn geht sicherlich als Favorit in die Partie, die Niederlage gegen Erfurt hat aber gezeigt, dass auch der Spitzenreiter gegen den Tabellenletzten verlieren kann. Daher Warnung genug und die Kickers wollen nach zwei Niederlagen in der Fremde auch auswärts mal wieder punkten.

Mögliche Aufstellungen:

Ratajczak - Boeder, Fesser, Strohdiek, Herzenbruch - Krauße - Zolinski, Ritter, Antwi-Adjej - Tietz, Michel

Drewes - Ahlschwede, Neumann, Schuppan - Nikolaou - Göbel, Skarlatidis, Kaufmann, Wagner - Baumann, Ademi