22. Spieltag: Hertha BSC - 1.FC Magdeburg

Auch am nächsten Tag mit ein paar Stunden Distanz für Kopf und Seele, bleibt es ein Dreier mit einiges an Geschmack. Für mich persönlich war das über weite Stecken einfach viel zu fahrig. Wenn ich es nicht besser wüsste, hätte unser Auftritt, zu keiner Zeit den Eindruck bei mir hinterlassen, dass wir ein Mann mehr waren über einen sehr langen Zeitraum. Bei Magdeburg hat man zu jeder Zeit gespürt und gesehen, dass sie trotz Doppelschlag und Rot sich nicht aufgeben, eher dass Gegenteil war der Fall.
Das wir dann den Ausgleich bekommen, war fast klar, zumal es ja bekanntlich immer zur gleichen Zeit bei uns klingelt. Nämlich dann wenn wir mental noch in der Kabine sind oder mental und oder körperlich platt sind. Weshalb uns dann unsere Gegner, in aller Regel, weiterhin immer wieder weh tun können. Das war in der ersten Liga so und ist auch jetzt so, man kann für mein dafürhalten quasi die Uhr nachstellen, wann die Treffer fallen.

Das die Magdeburger durch Ito nochmal gepusht werden war zu erwarten, aber das sie so durch unsere Abwehr spazieren können, hatte schon was von Harakiri. Wir in Überzahl und trotzdem dem Gegner zeitweise nicht gewachsen. Mir fehlte da wirklich jemand, der das Spiel an sich reißt und Ruhe reinbringt, einer der unser Spiel entsprechend Überzahl ordnet und aufbaut. Das wir hintenraus so schwimmen, den Gegner immer wieder die Gelegenheit geben um sich in Schussposition zu bringen, weil wir hinten viel zu offen waren gefiel mir gar nicht. Ja wir haben zum Teil mit einer U23 gespielt, dass ist aber nicht der Hauptgrund mE., warum wir uns über weite Strecken so schwer getan haben. Den Gegner vom eigenen Tor fernhalten zu können, war und ihn auch mal über 5-10 Minuten laufen zu lassen, hätte ich mir gewünscht, auch mal zumindest eine hundertprozentige herauszuspielen, aber stattdessen, schwimmen wir bis zum Schluss und lassen sie durch unseren Strafraum marschieren.
Reese war gestern wieder mal unser Sieggarant, was mir aber doch auch immer wieder aufgefallen ist, dass über seine Seite unsere Gegner es meist sehr viel leichter haben, ins Rollen zu kommen.

Eigentlich wissen wir auch bei Tabacco, was seine Schwächen sind, trotzdem stoßen ein diese Ballannahmen mittlerweile schon übel auf. Gerade wenn dadurch wie gestern, ich glaube, der erste Treffer resultiert.

Alles in allen war das trotz nummerischer Überzahl ein sehr glücklicher Sieg und man kann den Magdeburgern für so einen Auftritt mehr als gratulieren.

Wir sind da gestern mit einem blauen Auge davon gekommen. Natürlich hoffe ich, dass wir auch durch solche Spiel weiter zusammenwachsen und lernen. Schließlich müssen auch solche Spiele erstmal gedreht und gewonnen werden. Ich würde mir wünschen das wir uns in den nächsten Wochen gefestigter zeigen würden, aber der Glaube daran fehlt mir leider etwas. Daher hoffe ich einfach, dass wir es irgendwie hinbekommen, in dieser Saison nochmal ein paar stärkere Spiele hinlegen werden, bei denen man das Gefühl hat, das wir wissen was wir tun. Es fehlt weiterhin auch wenn es weder nach oben noch nach unten geht, zumindest gestern war dies der Fall, an Lockerheit. Die brauchen wir aber unbedingt um unsere eigenen Stärken voran zu bringen.

Sehe ich ähnlich. Ich war im Stadion entsetzt, ob der spielerischen Armut, die in etwa 60min Überzahl gezeigt wurde.
Dass Magdeburg selbst in Unterzahl mit ballbesitz Werten um die 60% das Spiel bestimmen konnte, fand ich erschreckend. Und genau wie du sagst, die Magdeburger konnten sich selbst in unterzahl spielerisch vom Druck befreien, während wir das nicht mal mit einem Mann mehr schaffen. Wäre das Spiel gegen ein deutlich besseres Team wie Bayern etc so verlaufen, hätte ich noch mit leben können, aber das man gegen Magdeburg sich auch von 10 Mann so präsentiert, fand ich krass.
Aus meiner Sicht der Sieg auch überhaupt nicht verdient, Hertha war lediglich in den ersten 20min besser, sonst haben sich die Magdeburger die Gegentore fast alle selbst „reingelegt“ und normal klingelt es kurz vor Ende sogar noch in unserem Kasten.